Düsseldorf:„Monitor“: Zweifel an offizieller Version zum Häftlingstod

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die offizielle Darstellung zum Tod des unschuldig inhaftierten Syrers Ahmed A. wird nach Angaben des ARD-Magazins "Monitor" von Experten in Zweifel gezogen. "Der Brand ist so, wie er von der Staatsanwaltschaft beschrieben wird, nicht möglich", zitiert das Magazin den Brandexperten Korbinian Pasedag vom Institut für Brand- und Löschforschung in Dippoldiswalde.

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Die offizielle Darstellung zum Tod des unschuldig inhaftierten Syrers Ahmed A. wird nach Angaben des ARD-Magazins „Monitor“ von Experten in Zweifel gezogen. „Der Brand ist so, wie er von der Staatsanwaltschaft beschrieben wird, nicht möglich“, zitiert das Magazin den Brandexperten Korbinian Pasedag vom Institut für Brand- und Löschforschung in Dippoldiswalde.

Amad A. soll den Ermittlungen zufolge trotz des Feuers eine Viertelstunde in seiner Zelle ausgeharrt haben, bevor er die Gegensprechanlage bediente und das Fenster öffnete.

Der 26-Jährige hätte bereits nach wenigen Minuten durch den Brandrauch handlungsunfähig sein müssen, so der von „Monitor“ beauftragte Brandexperte. Dies sehe auch der Direktor der Rechtsmedizin Frankfurt, Marcel Verhoff, so: „Ich würde eher erwarten, dass die Person dann längst bewusstlos ist.“

Der hellhäutige Syrer Ahmed A. war mit einem dunkelhäutigen Mann aus Mali verwechselt worden und deshalb ins Gefängnis gekommen. Er hatte mehrere Wochen im Gefängnis in Kleve gesessen und den Zellenbrand laut dem von der Staatsanwaltschaft beauftragten Sachverständigen selbst gelegt - „in suizidaler Absicht“. Er erlitt Verbrennungen und starb Ende September in einer Klinik.

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