Indien:"Es herrscht die Überzeugung vor, dass die Frau dem Mann gehören soll"

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Immer wieder lösten schwere Vergewaltigungen in Indien zuletzt auch Proteste und Demonstrationen aus. (Foto: Punit Paranjpep/AFP)

Sieben Männer sollen eine 28-jährige Touristin überfallen haben - derart brutale Gruppenvergewaltigungen hat es in Indien zuletzt öfter gegeben. Der Kriminologe Karuppannan Jaishankar sieht die Gründe dafür auch in dem rasanten Tempo, in dem sich das Land verändert.

Interview von David Pfeifer, Bangkok

Sieben Männer sollen es gewesen sein, sie überfielen das Paar, das in einem Zelt übernachtete. Sie vergewaltigten die Frau, eine 28-jährige Touristin, und schlugen ihren 64 Jahre alten Mann, zwangen ihn, bei der Gewalttat zuzuschauen. So haben es die Opfer der indischen Polizei erzählt. Die Frau, die sowohl die brasilianische als auch die spanische Staatsangehörigkeit besitzt, und ihr spanischer Mann befanden sich auf einer Motorrad-Tour durch 66 Länder, den brutalen Überfall haben sie auch auf ihren Social-Media-Accounts publik gemacht. Seitdem geht der Fall um die Welt. Auch, weil er an die Vergewaltigung einer Schweizer Touristin im Jahr 2013 erinnert. Karuppannan Jaishankar, 50, Gründer des Instituts für Kriminologie und Rechtsforschung in Bangalore, erklärt, ob Indien für Frauen ein gefährlicheres Land ist als noch vor 30 Jahren.

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