Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle:Führende Politiker müssen leider draußen bleiben

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Prinz Harry und seine Verlobte Meghan Markle. (Foto: REUTERS)

Schlechte Nachrichten für Donald Trump, Barack Obama, die britische Premierministerin Theresa May & Co: Prinz Harry und Meghan Markle laden sie nicht zur royalen Hochzeit ein.

Von Cathrin Kahlweit, London

Das Vereinigte Königreich will und will den amerikanischen Präsidenten einfach nicht willkommen heißen. Nicht nur, dass sein lange geplanter Staatsbesuch in Großbritannien - von der Premierministerin unvorsichtigerweise gleich nach dem Amtsantritt von Donald Trump angekündigt - immer noch nicht stattgefunden hat, weil die Briten einfach keine Lust auf den Amerikaner haben. Nun steht Trump auch nicht einmal auf der Gästeliste zur Royal Wedding am 19. Mai; ein Termin, auf den, wenn man den derzeit zahlreich in Erscheinung tretenden Insidern aus dem Königshaus glauben darf, Trump schon aus Imagegründen besonders gespechtet haben soll.

Eine Hochzeit mit Hunderten Millionen Zuschauern an den Fernsehschirmen und dann vielleicht noch eine Visite im Buckingham Palace bei der Queen: Das hätte das Ego des Mannes aus Washington sicher sehr aufgebaut.

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Aber Prinz Harry und seine Braut Meghan Markle haben ihm mit einer so weisen wie ungewöhnlichen Entscheidung den Spaß verdorben. Ganz gegen jede royale Routine wird die Hochzeit in Windsor am Pfingstsamstag ohne Gäste aus der Politik auskommen. Auch Ex-Präsident Barack Obama, den Harry von einigen Treffen und aus einer gemeinsamen Radiosendung kennt, ist nicht geladen. Was Trump wiederum gefallen dürfte.

Britische Politiker seien ebenfalls nicht geladen, wird aus der Pressestelle des Kensington Palace berichtet: "Es ist entschieden worden, dass eine offizielle Liste politischer Führer sowohl aus dem Königreich als auch aus aller Welt für die Hochzeit von Prinz Harry und Ms Markle nicht erstellt wird", heißt es, ziemlich umständlich, in der Presseerklärung. Die Regierung sei in dieser Entscheidung zwar konsultiert worden, gefällt worden sei die Entscheidung aber allein im royalen Haushalt. Das Paar wolle nur gemeinsam mit jenen 600 Gästen feiern, zu denen es eine persönliche Beziehung habe: Freunde, Bekannte, Familie, Mitarbeiter von Charities, für die sich Harry und Meghan engagieren, einfache Bürger, Terroropfer, Sozialarbeiter, Lehrer. Anstelle von Geschenken bitte das Paar um Spenden für Hilfsorganisationen, heißt es außerdem. Im Klartext bedeutet das: Wir wollen keine diplomatischen Verwicklungen, wir wollen keine Verwerfungen, wir wollen nicht mehr Stress haben als unbedingt nötig.

Denn so eine Gästeliste ist ja immer eine komplexe Sache; dass heiraten schon auch eine Herausforderung sein kann, merkt man spätestens in dem Moment, in dem man darüber diskutiert, ob Tante Erna nun auch dabei sein soll oder nicht. Dass die Royals auch ihre Tante Erna haben, kommentieren die Briten mit einer gewissen Häme, zumal es in diesem Fall sogar noch komplizierter ist: Tante Erna kommt aus Washington und neigt zu seltsamem Benehmen.

Immerhin aber ist Harry derzeit nur der fünfte, nach der Geburt des dritten Kindes von Prinz William und seiner Frau Kate sogar nur der sechste in der Thronfolge, als Williams kleiner Bruder wird er, wenn nicht die Welt untergeht, wohl niemals König. Also darf die Hochzeit durchaus riesig sein, wenn der Markenkern des Königshauses damit gestärkt wird, aber sie darf kein Staatsakt werden. Sie findet deshalb auch nicht in der Westminster Abbey in London, sondern auf Schloss Windsor statt. 2640 ausgewählte Bürger dürfen mitfeiern, darunter 1200, die sich für ihre Gemeinden verdient gemacht haben. Aber nur etwa jene 600 sollen am Gottesdienst selbst teilnehmen.

Als ziemlich sicher gilt, dass Sir Elton John darunter ist, der wohl auch singen wird. Meghan soll ihre Freundin, die Tennisspielerin Serena Williams eingeladen haben, auch die Beckhams werden wohl kommen. Außerdem die indische Schauspielerin Priyanka Chopra, die Stylistin Jessica Mulroney und der Designer Misha Nonoo. Das alles weiß jedenfalls schon mal die Sun. Wer aus Markles Familie anreist, ob ihr Vater sie zum Altar führen wird, ist nach wie vor ein Geheimnis.

Nicht dabei ist, da ja keine Politiker geladen sind, in jedem Fall die britische Premierministerin Theresa May. Die hätte ein bisschen Volksnähe im Windschatten der Royals gut gebrauchen können. Sie muss sich jedoch stattdessen, es hilft ja nichts, mit Donald Trump herumschlagen.

© SZ vom 12.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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