Gerichtsprozess im Fall Greta:"Helft mir, ich krieg Greta nicht wach"

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Mal unterbricht Sandra M. den Vorsitzenden Richter, mal spricht sie mit mädchenhafter Stimme, mal weint sie. Die Angeklagte im Landgericht Mönchengladbach. (Foto: Rolf Vennenbernd / dpa)

Jahrelang arbeitet Sandra M. als Erzieherin, jahrelang ist klar, dass man sie nicht allein lassen sollte mit Kindern. Jahrelang passiert nichts. Dann stirbt ein Mädchen. Eine Geschichte vom Wegschauen.

Von Jana Stegemann

Als alle Kinder aus der Falkengruppe abgeholt sind, treffen sich die drei Erzieherinnen im Gruppenraum der Kita "Am Steinkreis" in Viersen. Der Flachbau steht umgeben von einem Garten in einem Neubaugebiet. Es ist der 21. April 2020, Deutschland befindet sich im ersten Teil-Lockdown, die Kitas sind offiziell geschlossen, es wird nur Notbetreuung angeboten. Gegen 14.45 Uhr steht Sandra M., die Erzieherin aus der Tigergruppe, in der Tür. Sie sagt zu ihren Kolleginnen: "Helft mir, ich krieg Greta nicht wach." Sie sei dabei sehr ruhig gewesen, das bleibt den Frauen in Erinnerung.

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