Fund in New York:Drogenlieferung landet versehentlich im UN-Hauptquartier

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"Jemand in Mexiko hat jetzt wahrscheinlich Ärger": In der Poststelle der Vereinten Nationen in New York sind in der vergangenen Woche zwei Beutel mit 16 Kilogramm Kokain aufgelaufen. Auf den kleinen Säcke war weder ein Absender noch ein Empfänger verzeichnet - dafür waren sie mit dem Logo der UN bedruckt.

Unerwartete Post für die Vereinten Nationen: In der vergangenen Woche ist eine Drogenlieferung aus Mexiko im Hauptquartier der Organisation in New York gelandet, wie Polizei und Vereinte Nationen am Donnerstag (Ortszeit) mitteilten. Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes schlugen demnach Alarm, als in der Poststelle zwei Beutel mit sehr schlecht gefälschtem UN-Symbol auftauchten. Darin: 16 Kilogramm Kokain, versteckt in Bücherattrappen.

Die Beutel seien vom Paketdienst DHL aus Mexiko zunächst nach Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio gebracht worden, sagte Paul Browne von der New Yorker Polizei. Da sich weder eine Adresse noch ein Absender auf den kleinen Säcken befunden habe, hätten die DHL-Mitarbeiter aufgrund des UN-Zeichens wohl angenommen, die Fracht sei für die Vereinten Nationen gedacht und das Hauptquartier werde schon herausfinden, für wen sie genau bestimmt seien.

Drogen haben Straßenverkaufswert von zwei Millionen Dollar

Vor zehn Tagen ging die Lieferung dann bei den Vereinten Nationen in Manhattan ein. Dem Sicherheitspersonal seien die merkwürdigen Beutel mit dem "offensichtlich gefälschten" UN-Symbol sofort als verdächtig aufgefallen, sagte Browne. Darin hätten sich 14 ausgehöhlte Bücher befunden, die mit jeweils mehr als einem Kilogramm Kokain gefüllt gewesen seien. "Jemand in Mexiko hat jetzt wahrscheinlich Ärger, weil ihm eine große Menge Kokain verlorgengegangen ist."

Das Kokain hat Experten zufolge einen Straßenverkaufswert von zwei Millionen Dollar (etwa 1,5 Millionen Euro). Der Vize-Generalsekretär der Vereinten Nationen, Gregory Starr, schloss aus, dass ein UN-Mitarbeiter mit der fragwürdigen Fracht zu tun habe. "Meiner Meinung nach ist es das Werk von Drogenhändlern, die etwas in die USA schicken wollten. Aber ihr Plan muss irgendwie schiefgegangen sein", sagte Starr.

© Süddeutsche.de/AFP/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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