Klimawandel:Schwerste Dürre seit 30 Jahren trifft Mexiko-Stadt

Schäfer treiben ihre Herde entlang des Ufers des Villa-Victoria-Stausees, der Hauptwasserversorgung für die Einwohner von Mexiko-Stadt, wo Flüsse und Seen langsam austrocknen. (Foto: Fernando Llano/AP)

Behörden zählen 78 aktive Brände im ganzen Land. Betroffen von der extremen Trockenheit sind auch weitere Regionen in Mittelamerika. Jeden Monat versuchen Zehntausende Menschen, in die USA auszuwandern.

Eine Dürre hat in Mexiko die Wasservorräte schrumpfen lassen und zu mehreren Waldbränden geführt. Nach einem Bericht der Wasserbehörde vom Dienstag ist keiner der 210 Stauseen des Landes derzeit komplett gefüllt; 19 von ihnen sind nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Darunter auch eine Anlage, die für ein Viertel der Wasserversorgung von Mexiko-Stadt zuständig ist. Derzeit ist das Reservoir lediglich zu 42,8 Prozent gefüllt - das liegt 23 Prozent unter dem historischen Durchschnitt.

Im Großraum der Hauptstadt, in dem etwa 22 Millionen Menschen leben, ist die Dürre nach Angaben der Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum die schlimmste seit 30 Jahren. Zudem gibt es in dem nordamerikanischen Land derzeit 78 aktive Brände auf einem Gebiet von mehr als 41 000 Hektar, wie die Forstbehörde mitteilte. Mehr als 3600 Einsatzkräfte bekämpften die Flammen. Die Dürre betrifft 85 Prozent Mexikos, und auch Teile des benachbarten Mittelamerikas erleben Dürren - diese tragen zu den Fluchtursachen der Zehntausenden Menschen bei, die jeden Monat aus der Region in die USA auszuwandern versuchen.

Derzeit herrscht in Mexiko Trockenzeit - diese dauert etwa von November bis zum Beginn der Hurrikan-Saison im Pazifik Mitte Mai. Doch selbst für die Verhältnisse der trockenen Jahreszeit hat es zuletzt deutlich zu wenig geregnet - seit Anfang des Jahres rund ein Drittel weniger als üblich. Prognosen zufolge wird sich auch der Beginn der Regenzeit bis Juni verspäten. In Teilen des Landes wie den südlichen Bundesstaaten Guerrero und Michoacán herrschte zuletzt Rekordhitze.

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