Argentinien:Kokain war mit Betäubungsmittel für Elefanten gestreckt

Viele der Opfer hatten das Kokain offenbar beim selben Dealer im Armenviertel Puerta 8 nordwestlich der Hauptstadt Buenos Aires gekauft. (Foto: Agustin Marcarian/Reuters)

Mindestens 20 Menschen starben vergangene Woche an verunreinigtem Kokain. Die Substanz, die beigemischt war, ist tausendfach stärker als Heroin.

Das Kokain, nach dessen Konsum vergangene Woche in Argentinien mindestens 20 Menschen gestorben sind, war mit einem Betäubungsmittel für große Säugetiere wie Elefanten und Nashörner gestreckt. Zwei unabhängige Gutachten seien zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei der verwendeten Substanz um Carfentanyl handelte, teilte die Generalstaatsanwaltschaft der Provinz Buenos Aires mit.

Das Opiat gilt als tausendfach stärker als Fentanyl oder Heroin und wird in der Tiermedizin verwendet. Fentanyl ist ein Treiber der Opioid-Krise in den USA mit Zehntausenden Toten pro Jahr. Zu den Todesfällen kam es vergangene Woche in und um Buenos Aires, 49 weitere Konsumenten des gepanschten Kokains kamen mit teils schweren Vergiftungssymptomen ins Krankenhaus.

Viele der Opfer hatten das Kokain offenbar beim selben Dealer im Armenviertel Puerta 8 nordwestlich der Hauptstadt Buenos Aires gekauft. Die Polizei konnte Reste der Drogen in einer Tüte und an einem Geldschein sicherstellen. Nun wird untersucht, woher das Betäubungsmittel stammt.

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