Bei der Bergung des vor fast zwei Wochen auf der Donau in Budapest gekenterten Ausflugsbootes Hableany sind vier Leichen entdeckt worden, darunter die des Kapitäns. Taucher suchen derweil nach den Leichen der vier restlichen Vermissten. Für das Heben des Bootes aus etwa neun Metern Tiefe wurde ein Schwimmkran eingesetzt.
Die Bergung des Wracks stellte die ungarischen Einsatzkräfte, die durch Spezialtaucher aus Südkorea verstärkt wurden, vor enorme Herausforderungen. In minuziöser Kleinarbeit hob ein riesiger Schwimmkran das Wrack zentimeterweise an die Wasseroberfläche, wie ungarische Medien berichteten. Zum Zeitpunkt des Unglücks und auch danach herrschten schlechte Wetterverhältnisse. Der Wasserstand der Donau war sehr hoch und ebbte erst in den letzten Tagen ab. Starke Strömungen erschwerten den Einsatz der Taucher, die das Schiffswrack für die Bergung vorbereitet hatten.
Die Such- und Rettungsarbeiten waren zuvor durch den hohen Wasserstand der Donau sowie eine schlechte Sicht unter Wasser behindert worden.
Am Dienstag war der Donaupegel so weit abgesunken, dass der große Schwimmkran Clark Adam endlich frei manövrieren konnte. Das Wrack musste vor und während der Bergung mehrfach mit Stahlseilen gesichert werden, um ein Zerbrechen zu verhindern. Darüber hinaus musste immer wieder Wasser aus seinem Inneren abgepumpt werden. Deshalb dauerte es mehr als acht Stunden, bis es gelang, das Wrack auf ein bereitstehendes Frachtschiff zu hieven.
Bei dem Schiffs-Unglück am 29. Mai hatten nur sieben der insgesamt 33 Passagiere überlebt. Das Ausflugsschiff war mit einem viel größeren Flusskreuzfahrtschiff zusammengestoßen und gekentert. Der Kapitän des Kreuzfahrtschiffes Viking Sigyn sitzt derzeit in Haft. Gegen ihn wird wegen Gefährdung des Wasserverkehrs mit massenhafter Todesfolge ermittelt. Auf dem Ausflugsboot hatten sich vor allem südkoreanische Touristen befunden.