Köln:Nach Karneval steigen die Corona-Zahlen stark an

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Straßenkarneval an Weiberfastnacht auf dem Alter Markt in Köln. Es galt die 2-G-plus-Regel, Masken waren nicht vorgeschrieben. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

In Köln liegt die Inzidenz in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen bei mehr als 5000. Das Gesundheitsministerium vermutet einen "Karnevalseffekt".

Etwa eine Woche nach Karneval ist in Köln die Zahl der nachgewiesenen neuen Corona-Infektionen stark angestiegen. Die Inzidenz in Nordrhein-Westfalens einziger Millionenstadt lag am Montag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 2332,7, am Vortag hatte er noch bei 2107 gelegen. Besonders deutlich zeigte sich der Anstieg nach Zahlen des Landeszentrums Gesundheit bei den 20- bis 29-Jährigen: Mit Meldedatum vom Sonntag lag die Kölner Sieben-Tage-Inzidenz in dieser Altersgruppe bei dem extrem hohen Wert von 5024,3.

Dass es einen Zusammenhang zwischen den zahlreichen Neuinfektionen und den Karnevalsfeierlichkeiten gibt, vermutet auch das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium. Sicher belegbar sei das jedoch nicht, sagte eine Behördensprecherin am Montag.

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Das Robert-Koch-Institut meldet fast 300 000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 1706. Am Vortag lag der Wert noch bei 1651. Aus einem Gefängnis in Oldenburg werden mehr als 100 Corona-Fälle gemeldet.

Steigende Inzidenz auch in Düsseldorf

Nachdem seit Anfang und Mitte Februar in Nordrhein-Westfalen ein Abwärtstrend bei den Neuinfektionen zu beobachten war, waren die Fallzahlen seit Ende der vergangenen Woche - besonders bei den jüngeren bis mittleren Altersgruppen der 20 bis 29-Jährigen - wieder gestiegen. Im Vergleich zu anderen nordrhein-westfälischen Großstädten sei diese Entwicklung besonders in den Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf zu beobachten.

In Köln galt für den Straßenkarneval im öffentlichen Raum die Regel 2-G-plus: Genesene oder Geimpfte brauchten einen aktuellen negativen Test oder eine dritte Impfung, Masken waren nicht vorgeschrieben. In Kneipen mussten auch Geboosterte einen Test vorzeigen.

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Am Freitag hatte es von der Stadt Köln noch geheißen, der ausgeprägte Anstieg in der Altersklasse der 20- bis 29-Jährigen könne "ein Anzeichen für Ansteckung im Zusammenhang mit Karneval sein". Sicher beurteilbar sei der Zusammenhang aber nicht, da die Kontaktnachverfolgung inzwischen erheblich zurückgefahren sei. Zudem habe es ein erhöhtes Maß an Bürgertests gegeben, hieß es. Mit dem Wert 2332,7 lag Köln am Montag auf Platz 9 im bundesweiten Vergleich.

Zu deutlichen Einschränkungen im Betrieb kommt es wegen der gestiegenen Zahlen an der Kölner Uniklinik. "In den vergangenen Tagen ist es durch die zurückliegende Karnevalszeit auch bei unseren Beschäftigten zu einem massiven Anstieg von Infektionen gekommen", teilte am Montag der Ärztliche Direktor Edgar Schömig mit. "Aktuell sind 689 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Universitätsklinikums mit dem Coronavirus infiziert oder befinden sich in Quarantäne." Dem müsse man mit Verschiebungen von planbaren Behandlungen begegnen. Über den Anstieg der Infektionen hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.

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