Chelsea Flower Show:Alles so schön bunt hier!

Promis, die an Pimm's-Cup-Bechern nippen, Tagestickets für 120 Euro und niemand Geringeres als die Queen als Ehrengast: Das ist die Chelsea Flower Show in London, eine Leistungsschau britischer Gartenbaukunst.

Von Cathrin Kahlweit, London

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(Foto: Henry Nicholls/Reuters)

Es gebe "nichts Beruhigenderes im Kalender der gesellschaftlichen Ereignisse als die Chelsea Flower Show", schrieb der Evening Standard am ersten Publikumstag der legendären Gartenausstellung im Londoner Stadtteil Chelsea.

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(Foto: Matt Dunham/AP)

Beruhigend ist allemal, dass die Leistungsschau britischer Gartenkunst, die pro Ganztagesticket satte 120 Euro kostet und für die Karten im Netz gehandelt werden wie für ein Champions-League-Match, trotz der absurden Preise so populär und überfüllt ist wie eh und je.

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(Foto: AP)

Mag die britische Politik eine Lachnummer sein, mag die politische Kultur in Scherben liegen - die Chelsea Flower Show der Royal Horticultural Society (RHS) ist ein Muss für Gartenfans. Auch für die Queen, hier mit Herzogin Kate und Prinz William, die sich den alljährlichen Ausflug ins Gartenparadies nicht nehmen lässt.

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(Foto: AFP)

Man muss sich das ungefähr so vorstellen: Auf etwa einem Hektar Land mitten in der Stadt sind rund um einen riesigen Pavillon mit gigantischen Blumengestecken und Gehölz-Inseln Hunderte Aussteller mit Gartengerät, Garteninstallationen und Gartenmöbeln aufgereiht; dazwischen, im Verhältnis eher klein geraten, sind mit enormem Aufwand designte und perfekt auf die Tage der Präsentation abgestimmte Gärten eingerichtet und bepflanzt, die das Neueste an Ideen und Kunst rund um die Natur herzeigen sollen.

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(Foto: AFP)

In diesem Jahr besonders in: Nachhaltige und auch in Zeiten des Klimwandels überlebensfähige Gewächse, so wie in diesem Garten, der für einen Montessori-Kindergarten gedacht ist.

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(Foto: AFP)

Außerdem ausgestellt bei der Chelsea Flower Show: Skulpturen in Gold und Silber inmitten von üppigem Grün sowie Regionales. Im Yorkshire Garden, die man auf diesem Bild sieht, ist etwa über einem Bach eine originale Schleuse eingebaut - für Schiffe, die hier niemals fahren werden.

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(Foto: REUTERS)

Hinter den Absperrungen drängen sich Menschen, die in diese Gärten hineinschauen wie in einen Zoo. Drinnen präsentieren sich die Stars der Zunft oder Prominente wie Prinzessin Beatrice von York, die ältere Tochter von Prinz Andrew und Sarah Ferguson. Außerdem werden auf der Flower Show Gold- und Silbermedaillen für besonders gelungene und zeitgemäße Gartenbaukunst vergeben, ausgiebig im Fernsehen besprochen und in den Zeitungen beklatscht.

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(Foto: Jeff Spicer/Getty Images)

Weibliche Besucher sind gehalten, sich in Geblümtes zu kleiden, so wie hier Schauspielerin Judi Dench.

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(Foto: REUTERS)

Oder so opulent wie dieses Model.

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(Foto: AP)

Männer werden gebeten, Krawatte und Sakko zu tragen. Nicht alle, aber viele halten sich dran, promenieren, bewundern und trinken zum Seafood-Lunch in einer grasgrünen Senke, wo in einem Sommerpavillon eine Kapelle spielt, zum Schluss das obligatorische britische Sommergetränk, den Pimm's, der auch am Rande anderer gesellschaftlicher Ereignisse wie Ascot oder Wimbledon gereicht wird. Das Leben kann so schön sein.

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(Foto: dpa)

In diesem Jahr hatte die Duchess of Cambridge, Kate, hier rechts im Bild, mit Hilfe eines Gartenarchitekten einen "Back to nature"-Garten entworfen, vor dem schier endlose Schlangen stehen. (Tipp für Schummler: Wenn man dorthin geht, wo die Schlange wieder herauskommt, kann man sich ohne Anstehen hineinschleichen). Darin finden sich ein Baumhaus, eine Schaukel aus Seilen...

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(Foto: AFP)

.... und ein Bach, den Prinz George und seine Schwester, Prinzessin Charlotte, offenbar ganz faszinerend fanden. Alles sehr grün, sehr wild, und sehr familienfreundlich. Das Land ist entzückt, und Kate wirbt, sehr zu recht, damit, dass Kinder mehr draußen spielen sollten.

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(Foto: dpa)

Auch das jüngste Mitglied der Familie, Prinz Louis, wird an die Gartenbaukunst herangeführt.

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(Foto: Getty Images)

Wer sich das teure Ticket für die Chelsea Flower Show sparen will, kann dieser Tage auch einfach durch den Stadtteil spazieren, wo alljährlich, parallel zur berühmten Flower Show, der lokale Wettbewerb "Chelsea Blooms" abgehalten wird. Kioskbesitzer, Restaurants, Privatleute machen mit; Häuser, Bänke, Plätze sind mit Blumen behängt, nicht so spektakulär wie auf der offiziellen Show, aber immer bunt. Das Motto dieses Jahr, so wie bei dieser Krake zu sehen: "Under the Sea". Absoluter Favorit der Korrespondentin, hier leider nicht zu sehen, ist allerdings die Installation eines Dentallabors, das Schleierkraut und Astern an seinen Metallzaun geflochten und menschliche Kiefer sowie Zahnbürsten dazwischengehängt hat. So lässt sich auch in der Zahnheilkunde das Schöne mit dem Nützlichen verbinden.

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