Der Berliner Rapper Fler hat im Prozess gegen den früheren Geschäftspartner von Bushido als Zeuge ausgesagt. Fler schilderte am Mittwoch vor dem Landgericht Berlin, er habe das Verhältnis der beiden langjährigen Partner im Musikbusiness als sehr eng erlebt. Fler sagte über seinen Rapper-Kollegen Bushido und den Hauptangeklagten Arafat Abou-Chaker, einen Berliner Clanchef, sie seien aus seiner Sicht ein "perfektes Team" gewesen. Er selbst sei einst mit beiden Männern befreundet gewesen, seit einigen Jahren jedoch nur noch mit Abou-Chaker.
Der 45-jährige Clanchef und drei seiner mitangeklagten Brüder müssen sich wegen mutmaßlicher Straftaten zum Nachteil von Bushido verantworten. Ihnen werden Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung und Beleidigung vorgeworfen. Laut Anklage soll Bushido, heute 43, im Dezember 2017 und Januar 2018 bedroht, beschimpft, eingesperrt und mit einer Wasserflasche sowie einem Stuhl attackiert worden sein. Die Angeklagten schwiegen bislang.
Rap-Musiker Fler, der mit bürgerlichem Namen Patrick Losensky heißt, erklärte weiter, Arafat Abou-Chaker habe ihm im Zusammenhang mit den Vorwürfen im Strafverfahren gesagt, es sei "Blödsinn, eine Lüge". Es gehe nur um Geld und Immobilien. Fler soll sich am Freitag erneut im Gerichtsgebäude einfinden, dann aber auf der Anklagebank: Gegen den 39-Jährigen beginnt vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten ein Prozess wegen einer Reihe mutmaßlicher Straftaten. So soll er im März 2020 ein Fernsehteam, das ihn beim Verlassen eines Geschäfts interviewen wollte, angegriffen, bedroht und beleidigt haben. Fler erklärte nun am Rande, er werde im anstehenden Prozess aussagen.