Brasilien:Mindestens 23 Tote nach Unwetter bei Rio de Janeiro

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Erste Bilder aus der Unglücksregion lassen die Schäden nur erahnen. (Foto: Lucas Mariano/Reuters)

Die heftigen Niederschläge haben vor allem die Stadt Petrópolis in der Bergregion von Rio getroffen. In den vergangenen Wochen erst waren im benachbarten Bundesstaat Minas Gerais viele Menschen nach Erdrutschen und Überschwemmungen gestorben.

Nach heftigem Regen und Erdrutschen sind in der Bergregion von Rio de Janeiro mindestens 23 Menschen gestorben. Dies berichtete das brasilianische Fernsehen am Dienstag. Demnach wurden die Leichen gefunden, nachdem der Pegel im überschwemmten Stadtzentrum von Petrópolis gesunken war.

Das Nachrichtenportal G1 berichtete, an mehreren Stellen sei die Stadt überschwemmt und Autos seien mitgerissen worden. Der Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Claudio Castro, war zu einer Sitzung im von deutschen Einwanderern geprägten Petrópolis in den Bergen hinter Rio erschienen, um die Maßnahmen der Landesregierung festzulegen, wie es in einer Mitteilung hieß. Innerhalb von sechs Stunden war es am Dienstagnachmittag zu Niederschlägen von bis zu 259 Millimetern gekommen, mehr als für den gesamten Februar erwartet wurde.

Petrópolis erstreckt sich über mehrere Berge und Täler, dort wohnen etwa 300 000 Menschen. Die Stadt ist wegen ihrer Lage und des kühlen Klimas in den heißen Sommermonaten auf der Südhalbkugel auch bei den Einwohnern Rios als Urlaubsort beliebt.

In den vergangenen Wochen erst hatte es im benachbarten Bundesstaat Minas Gerais mindestens zehn Tote durch Erdrutsche und Überschwemmungen gegeben. Dort kam es zudem zu einer Tragödie, als eine Felswand auf ein Touristenboot auf dem Furnas-Stausee stürzte, zehn Menschen kamen ums Leben. Unklar war, ob auch der heftige Regen dazu beigetragen hatte, dass sich ein großer Teil des Felsen löste.

Zuvor hatte der nordöstlich an Minas Gerais angrenzende Bundesstaat Bahia die schwersten Überschwemmungen seit mehr als 30 Jahren erlebt. Bei einer Unwetterkatastrophe im Bergland von Rio de Janeiro im Jahr 2011 waren mehr als 900 Menschen ums Leben gekommen. Sie galt als die schlimmste Unwetterkatastrophe in der Geschichte des Landes, von der unter anderem auch Petrópolis besonders betroffen war.

© SZ/dpa/KNA/kler - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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