Alt Tellin:Großbrand in Schweinestall: Weiter Suche nach Brandursache

Ein Schwein liegt in einem Schweinestall auf Stroh. (Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild)

Knapp ein Jahr nach dem Großbrand in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin (Vorpommern-Greifswald) ist die genaue Brandursache weiter unklar. Wie ein Sprecher der...

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Alt Tellin (dpa/mv) - Knapp ein Jahr nach dem Großbrand in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin (Vorpommern-Greifswald) ist die genaue Brandursache weiter unklar. Wie ein Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft am Montag sagte, laufen nach dem Brandgutachten eines Experten weiter Vernehmungen. „Noch haben wir die Hoffnung, dass wir den oder die Verursacher für den Brand finden werden“, sagte der Sprecher. Das werde aber mindestens bis Mitte 2022 dauern. An diesem Mittwoch will Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD), der danach neue Stallplanungen in Mecklenburg-Vorpommern gestoppt hatte, eine Bilanz ziehen.

Am 30. März 2021 war in der Zuchtanlage mit rund 50.000 Schweinen, davon 80 Prozent Ferkel, ein Feuer ausgebrochen. Die Ställe brannten so schnell nieder, dass nur 1300 Tiere gerettet wurden. Ein Gutachter untersuchte die Ruinen und technischen Vorgänge über Monate hinweg und schloss einen technischen Defekt als Brandursache aus. Nun wird weiter ermittelt, ob das Feuer fahrlässig oder vorsätzlich zustande kam.

Es war laut Tierschutzbund der schwerste Stallbrand in Deutschland seit Jahren. Den Schaden schätzte die Staatsanwaltschaft auf rund 40 Millionen Euro. Die Anlage gehört der Landwirtschaftlichen Ferkelzucht Deutschland (LFD-Holding) (Roßdorf, Sachsen-Anhalt), nach eigenen Angaben größter Ferkelproduzent in Deutschland. Eine Biogasanlage, die vor dem Feuer gerettet wurde, läuft in Alt Tellin noch.

Was an dem Standort entstehen soll, ist laut Eigentümer noch unklar. In der Gemeinde hofft man auf eine tierwohlgerechtere, kleinere Anlage. Die LFD hat nach eigenen Angaben 400 Mitarbeiter in 11 Betrieben in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Thüringen und Brandenburg, in denen 55.000 Sauen stehen.

© dpa-infocom, dpa:220321-99-607461/3

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