Belgien:Ein Urteil, das Belgien aufwühlt

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Grenzüberschreitendes Entsetzen: Nicht nur in Belgien, sondern auch in den Niederlanden, wie hier in Rotterdam, protestierten im Juni Hunderte Menschen gegen das Urteil im Fall Sanda Dia. (Foto: James Petermeier/Imago/Zuma)

Der schwarze Student Sanda Dia ist von Mitgliedern einer Studentenverbindung zu Tode gequält worden, seine Peiniger kamen mit milden Strafen davon. Vor allem junge Menschen demonstrieren seither gegen eine "Klassenjustiz". Nun befeuert ein bekannter Youtuber die Proteste, indem er einige Verurteilte beim Namen nennt.

Von Thomas Kirchner, Paris

Das Urteil im Fall Sanda Dia, das am 26. Mai feststand, war für viele Menschen in Belgien schwer zu ertragen. Der schwarze Student an der Katholischen Universität Löwen war Ende 2018 bei der "Taufe" in einer Studentenverbindung gestorben. Genauer gesagt: Er erlag einem widerlichen Folterritual. Er war mit Alkohol vergiftet worden, musste in einem Wasserloch frieren, den Urin seiner Kommilitonen auf sich niederregnen lassen, lebende Fische und Mäuse essen und so viel Fischsauce trinken, dass seine Organe schließlich versagten.

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:Er wollte einfach nur dazugehören

Sanda Dia starb nach einem Aufnahmeritual für eine Studentenverbindung, das wie Folter wirkte. Ganz Belgien diskutierte über die unfassbare Brutalität, über Rassismus und Nationalismus. Nun hat die Justiz ihr Urteil gefällt.

Von Josef Kelnberger

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