Knapp sechs Wochen nach dem Schuldspruch für die "Rust"-Waffenmeisterin wegen fahrlässiger Tötung hat ein Gericht in Santa Fe laut US-Medienberichten das Strafmaß verkündet: 18 Monate muss die junge Frau in Haft, das ist die Höchststrafe, die Hannah Gutierrez-Reed erhalten konnte.
Eine Requisitenpistole war bei den Dreharbeiten zum Western "Rust" mit scharfer Munition geladen gewesen, Hollywoodschauspieler Alec Baldwin drückte ab - und traf Kamerafrau Halyna Hutchins, 42, tödlich. Regisseur Joel Souza wurde von derselben Kugel an der Schulter getroffen. Gutierrez-Reed war an jenem Tag im Oktober 2021 für die Sicherheit und Aufbewahrung der Schusswaffen am Set zuständig gewesen. Sie hatte den Revolver geladen, der dann Baldwin, Hauptdarsteller und Mitproduzent bei dem Film, überreicht wurde.
Beim Prozess gegen Gutierrez-Reed im US-Bundesstaat New Mexico hatten die Strafverfolger die 27 Jahre alte Waffenmeisterin als "unprofessionell und schlampig" dargestellt. Sie habe Sicherheitsmaßnahmen gehetzt und bisweilen gar nicht vorgenommen und Schusswaffen und Munition wiederholt herumliegen lassen. Die Jury hatte sich dem Anklagevorwurf angeschlossen und sie schuldig gesprochen. Nach wie vor ist allerdings unklar, wie die scharfe Munition ans Filmset auf der Bonanza Creek Ranch gelangen konnte.
Ein Prozess gegen Baldwin wegen fahrlässiger Tötung soll im Juli beginnen. In der Anklageschrift wird ihm vorgeworfen, die Lage am Set nicht in ausreichendem Maße überwacht zu haben. Er sei gehetzt, aggressiv und rücksichtslos gewesen.
Sowohl Gutierrez-Reed als auch Baldwin weisen jede Schuld von sich. Sollte es zu einer Verurteilung des Schauspielers kommen, droht ihm ein ähnliches Strafmaß wie der Waffenmeisterin.