Sternenhimmel März:Das Gesicht des Mondes

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(Foto: M. Rothe)

Die Krater auf der Oberfläche des Himmelkörpers sind Mitte des Monats besonders gut zu erkennen. Sie erinnern an das "Große Bombardement" vor Hunderten Millionen Jahren - und an Galileo Galilei.

Von Helmut Hornung

Highlight: Am 21. März gelangt der Mond ins Erste Viertel. Das ist eine gute Gelegenheit, ihn mit einem Fernglas oder Teleskop einmal genauer zu betrachten. Denn bei zu- oder abnehmendem Mond fällt das Sonnenlicht schräg auf die Oberfläche, weshalb Berge und Kraterränder lange Schatten werfen und die Landschaft plastisch erscheint. Das zeigt sich vor allem in der Gegend des Terminators, der Grenze zwischen beleuchtetem und unbeleuchtetem Mond. Schon mit bloßem Auge erkennt man großflächige helle und dunkle Gebiete, die das "Gesicht" des Mondes bilden. Galileo Galilei, der im Jahr 1609 als erster Forscher das Firmament mit dem Fernrohr musterte, hielt sie für Ozeane und Kontinente. Bis heute haben sich Namen wie "Meer der Ruhe" oder "Regenbogenbucht" erhalten.

Doch auf dem Mond ist es staubtrocken. Die dunklen Becken entstanden vor Hunderten Millionen Jahren, als kosmische Trümmer auf der Oberfläche einschlugen und riesige Krater bildeten. Diese wurden von Lava überflutet, die sich abkühlte und erstarrte. Die Lava wiederum stammte aus einer Periode, in der es auf dem Mond offenbar heftigen Vulkanismus gab. Auch wenn sich das "Große Bombardement" abschwächte, ging der Beschuss weiter. Vor etwa 100 Millionen Jahren kam es zu einem der letzten bedeutenden Treffer - er sprengte Tycho in den Boden. Bei der Entstehung dieses Kraters wurde Material emporgeschleudert, das beim Zurückfallen einen hellen Strahlenkranz bildete.

(Foto: M. Rothe)

Sterne und Sternbilder: An den Märzabenden prägen noch die Wintersternbilder das Firmament. Allerdings sind Stier, Orion, Zwillinge sowie Großer und Kleiner Hund schon nach Südwesten gerückt. Hoch im Südosten prangt der Löwe mit dem hellen Regulus. Im Nordosten hängt der Große Wagen, im Nordwesten blinken Perseus, Kassiopeia und Andromeda. Ziemlich genau im Norden stehen Kleiner Wagen und darunter Kepheus. Um den nördlichen Himmelspol schlängelt sich der Drache.

Planeten, Mond und Meteore: Am Abend des 19. März leuchtet die Sichel des zunehmenden Mondes malerisch zwischen dem hellen Stern Aldebaran im Stier und dem roten Planeten Mars. Jupiter und Saturn, beide im Steinbock, erscheinen von der Monatsmitte an für kurze Zeit in der Morgendämmerung knapp über dem Südosthorizont. Im Letzten Viertel steht der Mond am 6. März, Neumond ist am 13., Erstes Viertel am 21. und Vollmond am 28. März. In diesem Monat zeigen sich nur wenige Sternschnuppen der Virginiden und Hydraïden. Am 20. März beginnt um 10.37 Uhr der astronomische Frühling. Und in der Nacht zum 28. März müssen die Uhren um eine Stunde vorgestellt werden, dann gilt wieder die Mitteleuropäische Sommerzeit.

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