Sternenhimmel Februar:Der Vorbote des Frühlings erscheint

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(Foto: M. Rothe)

Sagenhafter König oder Totengott Osiris? Je nach Kulturkreis wird das Sternbild Orion anders gesehen, das nun halbhoch im Süden blinkt. Und Regulus kündet von wärmeren Zeiten.

Von Helmut Hornung

Highlight: Am späten Abend blinkt halbhoch im Süden der Orion: Drei etwa gleich helle Sterne bilden den Gürtel, die orangefarbene Beteigeuze die Schulter und der blauweiße Rigel den Fuß des Himmelsjägers. Dessen markante Gestalt hat sich den Menschen schon vor Jahrtausenden eingeprägt, weshalb die Konstellation zu den ältesten überhaupt gehört. Im sumerisch-babylonischen Kulturkreis verkörpert sie wohl Gilgamesch, jenen sagenhaften König des Stadtstaates Uruk, der zu zwei Dritteln Gott und zu einem Drittel Mensch ist. Im "Zwölftafel-Epos" vollbringt er gemeinsam mit seinem Gefährten Enkidu allerlei Heldentaten. Die Ägypter wiederum sahen in dem Sternbild den Totengott Osiris. In der jüdischen Tradition symbolisiert die Figur den mächtigen König Nimrod, der im Alten Testament als "Jäger" beschrieben wird. Als solcher hat er unter dem Namen Orion auch einen prominenten Platz in der griechischen Mythologie gefunden.

Um ihn ranken sich viele Sagen. So ist er einmal der Sohn des Meeresgottes Poseidon und der Euryale, Tochter des Königs Minos; ein andermal hat er keine Mutter, dafür aber mit Poseidon, Zeus und Hermes gleich drei Väter. Einig sind sich die antiken Autoren, dass Orion auch erotische Abenteuer erlebte - etwa mit Eos, der Göttin der Morgenröte. Homer erzählt, dass dies der Jagdgöttin Artemis ganz und gar nicht passte. Aus Wut und Eifersucht tötet sie den Lebemann mit einem Pfeil.

(Foto: M. Rothe)

Sterne und Sternbilder: Neben dem Orion blinken auf der südlichen Himmelsbühne Stier, Großer und Kleiner Hund sowie Fuhrmann und Zwillinge. Im Südosten erscheint als Vorbote des Frühlings bereits Regulus im Löwen. Im Südwesten finden wir die schwachen Sterne des Walfisches sowie des Eridanus. Die Deichsel des Großen Wagens zeigt zum Nordosthorizont. Hoch im Nordwesten funkeln das "M" der Kassiopeia, westlich von ihr die Andromeda und tief am Himmel schließlich der Stern Deneb.

Planeten, Mond und Meteore: Der Februar ist in diesem Jahr für Planetenbeobachter enttäuschend, einzig der Mars lässt sich während der ersten Nachthälfte blicken. Er zieht im Lauf des Monats vom Widder in den Stier und geht ungefähr eineinhalb Stunden nach Mitternacht unter. Am 18. Februar besucht die Sichel des zunehmenden Mondes den Roten Planeten, was am Firmament recht attraktiv aussieht. Der Fahrplan des Erdtrabanten: Letztes Viertel am 4., Neumond am 11., Erstes Viertel am 19. und Vollmond am 27. Februar. In diesem Monat kommen Meteorjäger nicht auf ihre Kosten, es flitzen nur wenige Sternschnuppen über den Himmel.

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