Er weiß noch, wie sehr er sich auf die Reise gefreut hat. Es war nach den Corona-Jahren, in denen alles ausgefallen war, was in der Schule Spaß macht, Ausflüge, Freizeiten. Doch im Juni 2022, erzählt der 16-Jährige, wollte die zehnte Klasse seiner Realschule aus dem hessischen Bad Arolsen nach Berlin fahren. Alle zusammen, eine Reise als Abschluss ihrer Schullaufbahn. Es kam anders. Als die Klasse auf dem Kurfürstendamm war, raste ein Auto in sie hinein. Ihre Lehrerin starb, viele Schülerinnen und Schüler wurden verletzt. Der Junge kann sich noch gut an diese Minuten erinnern. "Überall Schreie, überall Blut." Und irgendwann sei ihm klar geworden: "Das waren nicht nur Menschen, die da lagen, das war meine Schulklasse."
Amokfahrt am Breitscheidplatz:"Ich habe mein altes Leben nicht mehr"
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Gerade noch hatte die Lehrerin ihren Zehntklässlern von dem islamistischen Anschlag auf den Breitscheidplatz erzählt, als der Kleinwagen des Amokfahrers sie erfasste. Die 51-Jährige starb, ihr Kollege, elf Schülerinnen und Schüler sowie eine weitere Passantin wurden verletzt.
(Foto: Jürgen Ritter/Imago)Eine Berlin-Fahrt sollte der krönende Abschluss ihrer Schullaufbahn werden, doch dann raste im vergangenen Juni am Breitscheidplatz ein Auto in die Gruppe der Zehntklässler aus Hessen. Wie geht es den Jugendlichen heute?
Von Verena Mayer, Berlin
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