Zusammenarbeit im Mittelzentrum:Erste Schritte zur Fusion

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Das Bild von den Streithähnen Wolfratshausen und Geretsried war schon immer schief. Im Stillen kooperieren die Rathäuser seit langem. Jetzt soll die Zusammenarbeit erstmals sichtbar werden.

Matthias Köpf

Die beiden Nachbarstädte Wolfratshausen und Geretsried denken über eine Fusion ihrer Volkshochschulen nach. Als ersten Schritt zu diesem möglichen Fernziel haben Mitglieder beider Stadträte in ihrem gemeinsamen Koordinierungsausschuss am Mittwochabend eine verstärkte Zusammenarbeit der jeweiligen Bildungseinrichtungen vereinbart. Demnach soll es schon im kommenden Volkshochschul-Semester, das im September beginnt, in Wolfratshausen und Geretsried 30 gemeinsame Kurse geben.

Nach Angaben von Wolfratshausens Bürgermeister Helmut Forster möchten die beiden Städte künftig noch intensiver zusammenarbeiten, als dies schon bisher der Fall sei. Während die Kooperation auf Ebene der jeweiligen Rathaus-Abteilungen seit mehreren Jahren ebenso gut wie geräuschlos vonstatten gehe, werde die geplanten Zusammenarbeit der Volkshochschulen auch für die Bürger besser erkennbar sein.

Eine spätere Fusion der beiden Institute schließt Forster auf Nachfrage ausdrücklich in diese Überlegungen ein. Zunächst solle sich aber an den ersten gemeinsamen Kursen erweisen, ob und wie die Volkshochschulen zusammenarbeiten können.

Beide unterscheiden sich derzeit deutlich in ihrem Aufbau. Während die Wolfratshauser VHS seit ihren Anfängen 1973 als selbständiger Verein auftritt, ist ihr Geretsrieder Pendant ein Teil der Stadtverwaltung, als organisatorisch eher dem Bauamt oder dem Standesamt vergleichbar. Im Gegensatz zur Wolfratshauser VHS gehörte die Geretsrieder außerdem bis zu dessen Auflösung Ende 2010 außerdem dem Kreisverband der Volkshochschulen an, über den der Landkreis seine Zuschüsse verteilt hatte.

Diese aber wurden im vergangenen Jahr gestrichen, weil die Erwachsenenbildung nicht die Aufgabe des Kreises sei, sondern allenfalls die der Kommunen. Die zwischenzeitlich diskutierte Lösung, dass alle 21 Kommunen ihre Erwachsenenbildung wieder geschlossen dem Kreis übertragen, war am Einspruch zunächst von Gaißach und Icking und später auch von Geretsried gescheitert. kpf

© SZ vom 15.07.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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