Infrastruktur in Wolfratshausen:Machbarkeitsstudie für den Hatzplatz

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Vor einem Jahr gab es eine Visualisierung, nun soll aber erst einmal eine Machbarkeitsstudie die Kosten aufzeigen, ehe es in die Details geht mit einem möglichen Parkhaus am Hatzplatz. (Foto: Drees & Sommer/oh)

Neuer Vorstoß für eine alte Idee: Wolfratshausen greift jahrealte Planungen eines Investors auf, um die Parksituation in der Stadt endlich zu lösen.

Von Claudia Koestler, Wolfratshausen

Es ist eines der größten Dauerthemen in der Stadt Wolfratshausen: Wo sollen Menschen ihre Autos parken, um möglichst innenstadtnah einkaufen und arbeiten zu können? Zumal, wenn eines Tages nach der Aufwertung der Wolfratshauser Altstadt und der Umgestaltung des Loisachufers auf dessen westlicher Seite die bisher etwa 70 öffentlichen Parkplätze wegfallen. Dieser gordische Knoten ist bislang nicht durchschlagen, weshalb sich die Stadträte im Januar zusammen mit Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) in eine Klausur begeben haben. Nun fiel ein einstimmiger Beschluss: Nur auf dem Hatzplatz könnte ein Parkhaus oder ein Parkdeck entstehen - und dafür soll nun eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden.

Den entscheidenden Unterschied machte bei den Überlegungen, ob nicht doch auch der Parkplatz hinter dem Sparkassengebäude infrage kommen könnte, dass es für den Hatzplatz bereits einen Bebauungsplan gebe, wie Rathauschef Heilinglechner erklärte. Aus diesem Grunde könnte es dort mit der Realisierung schneller gehen als an anderen Stellen.

Konkret soll nun geklärt werden, was eine solche "Parkierungsanlage", so der offizielle Begriff, auf dem Hatzplatz kosten würde. Vorstellungen des Bauwerks gibt es indes noch nicht. Im Rahmen der Studie sollen deshalb verschiedene Varianten durchgerechnet werden. Die Diskussion hierzu reichte von einem unterirdischen Geschoss, einem Halbgeschoss unter Bodenniveau bis zu einer ebenerdigen Variante. Auch die Anzahl der Etagen und die der Stellplätze hängt von den Kosten ab.

Ganz neu ist die Idee eines Parkhauses auf dem Hatzplatz freilich nicht. Vor etwa vier Jahren gab es bereits einen Investor, der ein solches dort bauen und betreiben wollte. Damals fiel die Idee im Wolfratshauser Stadtrat durch - weil als zu überdimensioniert empfunden. Die alte Planung soll nun allerdings als Grundlage für den neuen Vorstoß dienen. Das sei durchaus rechtens, erklärte der Wolfratshauser Baureferatsmitarbeiter Thomas Wenig, die Stadt habe sich damals die Wiederverwertung des Entwurfs gesichert.

Vor etwa zwei Jahren war dann ein Ingenieurbüro mit der Überarbeitung des Parkraumkonzepts beauftragt, das die Fachleute nach einer achtmonatigen Untersuchung im vergangenen Jahr vorstellten. Und auch damals wurde - mal wieder - ein Parkhaus am Hatzplatz empfohlen.

Nun also ein neuerlicher Vorstoß. Für Manfred Menke (SPD) war wichtig, dass der Hatzplatz generell aufgewertet werde - also auch die Umgriffe bei den Planungen bedacht werden. Richard Kugler (Wolfratshauser Liste) betonte, dass bei einem Parkhaus dort Funktionalität und Optik in Einklang gebracht werden müssten - also möglichst viele Autos dort Platz finden sollten, das Gebäude zugleich aber auch "gut ausschauen" solle. Gerlinde Berchtold (SPD) setzte eine klare rote Linie: Nichts am Hatzplatz dürfe die Feuerwehr in ihrer Arbeit behindern oder diese erschweren. Günther Eibl (CSU) indes empfand jedwede Diskussion um Details als verfrüht, solange die Kosten nicht ansatzweise klar seien. Josef Praller (BVW) bilanzierte, dass eine Machbarkeitsstudie zumindest schon mal "ein großer Schritt" sei.

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