Die Verwirrung über die Flächenplanung für Windkraftanlagen im Landkreis klärt sich auf: Der stellvertretende Landrat Werner Weindl (CSU) erklärte, dass nur jene Kommunen Pläne zum Entwurf des Regionalplans bekommen haben, die möglicherweise über geeignete Flächen verfügten. Weindl erinnert sich, dass Dietramszell, Eurasburg, Münsing, Kochel am See und Icking darunter gewesen seien. Jene, bei denen Windkraftanlagen von vornherein ausgeschlossen seien, hätten nichts erhalten, so wie Weindl als Bürgermeister von Lenggries. Er ist auch Mitglied im Planungsausschuss des Regionalen Planungsverbands Oberland.
Die Gemeinden, die jetzt Pläne bekommen haben, sollten bis Januar handeln", sagt Weindl. Genauso hatte es Bürgermeistersprecher Michael Bromberger (FW) der SZ erklärt, der die Pläne für Eurasburg zu prüfen hat. Weindl sagt, er wolle nicht, dass der Eindruck entstehe, die Gemeinden hätten etwas zu verheimlichen. Er erklärt das Verfahren so: Wenn die betroffenen Bürgermeister ihre Stellungnahme abgegeben haben, erarbeitet die Regionsbeauftragte bei der Regierung von Oberbayern, Cornelia Kübler, daraus den Entwurf für den Regionalplan. Dieser wird vom Planungsausschuss, dem Weindl und drei weitere Vertreter des Landkreises angehören, in ein Anhörungsverfahren gegeben und an alle Kommunen verteilt. Erst dann wird er öffentlich gemacht.
Was wir haben, ist ein allererster VorVorentwurf", sagt die Ickinger Bürgermeisterin Margit Menrad. Die auf ihrem Plan eingezeichneten Punkte für mögliche Windkraftanlagen etwa lägen alle unter der Tiefflugzone. Auch Fragen des Umweltschutzes seien noch nicht berücksichtigt. "Es ist nicht so, dass wir der Bevölkerung etwas vorenthalten wollen, wir möchten aber nicht über ungelegte Eier reden." Das Rathaus in Kochel bestätigte zwar, dass Unterlagen zum Regionalplan vorlägen, wollte aber in Abwesenheit von Bürgermeister Thomas Holz keine Details nennen.