Winterwetter:Wenn es knackt, droht Gefahr

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An Wochenenden und Feiertagen hält die Wasserwacht auf den großen Seen sogenannte Eiswachen ab, um im Notfall schnell zur Stelle zu sein. (Foto: Georgine Treybal)

Die Wasserwacht warnt vor dem Betreten von Eisflächen und gibt Tipps, wann Schlittschuhlaufen oder Eisstockschießen gefahrlos möglich ist.

Durch die kalten Temperaturen der letzten Tage hat sich auf einigen Gewässern bereits eine dünne Eisschicht gebildet. Zum Betreten ist das aber noch viel zu gefährlich, warnt die Kreiswasserwacht Starnberg. Die Eisstärke sowie deren Beschaffenheit - und somit die Tragfähigkeit - können stark schwanken und bereits in nur kleinem Umkreis variieren. Die Entwicklung vom Eis sei neben Luft- und Wassertemperatur von vielen Faktoren abhängig: Wind, Strömung, vor allem bei einmündenden Bächen oder Quellen, Wassertiefe und sich ändernder Wasserstand, Unterwasserbewuchs, Schnee auf dem Eis, welcher isolierend wirkt und Schwachstellen verdeckt oder Erwärmung des Eises durch Sonneneinstrahlung. Dies seien einige Beispiele, welche die Eisschicht mitunter ungünstig beeinflussen.

Es sei ebenso trügerisch zu glauben, man könne das Eis bedenkenlos betreten, weil sich bereits andere Personen auf der Eisfläche befinden. "Möglicherweise hält das Eis einer weiteren Belastung noch nicht stand", schreibt die Wasserwacht in einer Pressemitteilung. Ab wann Eis wirklich stabil ist, lasse sich aber nicht genau sagen, es gebe jedoch Anhaltspunkte. Demnach sollte die Eisschicht mindestens 15 Zentimeter dick sein. Warnhinweise wie Schilder oder Sperrungen von Eisflächen sollten beachtet werden, und man sollte unbedingt Abstand von Löchern im Eis halten. Auch wenn es unter den Schuhsohlen knackt, sollte man das Eis zügig verlassen.

Da beim Einbrechen ins Eis nur wenig Zeit bleibt, empfiehlt die Wasserwacht zum Beispiel, eine Trillerpfeife mitzunehmen, die bei Gefahr weit zu hören sei. Eispicker (Griffe mit Metallspitze, an einer Schnur miteinander verbunden um den Hals getragen), aber auch Kugelschreiber leisteten wertvolle Hilfe, um sich im Ernstfall auf das Eis ziehen zu können. Wenn man ins Eis einbricht, ist die Zeit denkbar knapp. Etwa 10 Minuten verbleiben im kalten Nass, bis die Kräfte nachlassen und man zu stark geschwächt ist, um sich über Wasser halten zu können.

Die Wasserwacht hält teilweise Eiswachen ab, um im Notfall schneller vor Ort sein und helfen zu können. Da die Wasserwachtler jedoch allesamt ehrenamtlich tätig sind, können die Eiswachen höchstens an Wochenenden und Feiertagen untertags besetzt werden. In der übrigen Zeit können die Retter rund um die Uhr über die Notrufnummer 112 alarmiert werden.

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