Wenn es nach dem bayerischen Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und dem Naturschutzbund geht, sollten zwischen kommendem Freitag, 12. Mai, und Sonntag, 14. Mai, in ganz Bayern möglichst viele Menschen auf den Balkonen, im Garten oder im Park sitzen und die heimischen Vögel beobachten. Die alljährliche Aktion "Stunde der Gartenvögel" ist - gemeinsam mit der Schwesteraktion "Stunde der Wintervögel" - die größte bürgerwissenschaftliche Mitmachaktion in Deutschland.
Dabei geht es darum, dass viele Bürgerinnen und Bürger in den drei Tagen eine Stunde lang zählen, wie viele Vögel einer bestimmten Art sie in diesem Zeitraum maximal gleichzeitig zu Gesicht bekommen. Diese Zahl wird dann dem Veranstalter der Aktion gemeldet. Dabei kommt es nicht auf die Erfahrung oder die Ausstattung der Teilnehmenden an: "Mit unserer praktischen Zählhilfe ist es auch für Neulinge in der Vogelbeobachtung ganz leicht, die häufigsten Gartenvögel zu bestimmen", erklärt die Ornithologin Angelika Nelson. Kostenlose Online-Kurse würden darüber hinaus helfen, die heimische Vogelwelt besser kennenzulernen. Die jährliche Teilnahme zahlreicher Bürgerinnen und Bürger helfe dem LBV und dem Naturschutzbund dabei, die Entwicklung der heimischen Vogelwelt im Siedlungsraum zu verfolgen.
Auch Meldungen über wenige oder sogar keine gesichteten Exemplare können wichtige Informationen entnommen werden. In den vergangenen Jahren war sowohl ein Rückgang in der Anzahl als auch in der Vielfalt der beobachteten Vögel zu erkennen - außer in naturnah gestalteten Gärten.