Sylvensteinspeicher:Das versunkene Dorf versinkt bald wieder

Derzeit bedeckt Schnee die Ruinen des alten Dorfs Fall. (Foto: Manfred Neubauer)

Noch ist Fall am Grund des Stausees zu sehen - wenn auch von Schnee bedeckt. Demnächst werden die Fluten die Ruinen wieder für Jahrzehnte begraben.

Seit fast fünf Monaten gleicht der Sylvensteinspeicher einer Kraterlandschaft. Das Wasserwirtschaftsamt Weilheim hatte das Wasser abgelassen, um einen 21 Tonnen schweren Revisionsverschluss für den Grundablass einzusetzen. Das Stahltor soll diesen Stollen vollständig abdichten, die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 600 000 Euro.

Während der Arbeiten tauchte die Vergangenheit aus dem Stausee wieder auf: Die Reste des alten Dorfs Fall, in dem bis in die späten Fünfzigerjahre hinein vor allem Forstbedienstete und Zollbeamte unter oftmals rustikalen Bedingungen lebten und arbeiteten, wurden wieder sichtbar. Das lockte viele Touristen an, die sich die Überbleibsel des alten Fall anschauten.

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Gut 15 Meter unter dem normalen Pegel: Die Fotoserie zeigt, wie der Stausee nun fast leer gelaufen ist.

Allzu lange besteht dazu nicht mehr die Gelegenheit: Das Wasserwirtschaftsamt will den Sylvensteinspeicher in einem Monat wieder füllen. Derzeit muss nur noch eine Umlenkrolle für das Stahlseil eingebaut werden, das den Revisionsverschluss anhebt. "Dann wird es einen Testlauf geben, ob alles funktioniert", teilt Andreas Bauer vom Wasserwirtschaftsamt mit, zuständig für Speicherbetrieb. Ende März, sagt er, "können wir dann wieder aufstauen".

© SZ vom 01.03.2016 / sci - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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