Auszeichnung:Bundesverdienstkreuz für Sybille Krafft

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Markus Blume hat das Bundesverdienstkreuz an Sybille Krafft verliehen. (Foto: Axel Koenig/oh)

Die Historikerin und Denkmalschützerin aus Icking wurde für ihr herausragendes Engagement im Bereich des kulturellen Erbes geehrt.

Von Claudia Koestler, München / Icking

Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume (CSU) hat das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Sybille Krafft ausgehändigt. Die Historikerin und Denkmalschützerin aus Icking wurde für ihr herausragendes langjähriges und außerordentlich erfolgreiches Engagement im Bereich des kulturellen Erbes Bayerns sowie für eine lebendige und dauerhafte Erinnerungskultur geehrt.

Blume betonte bei der Ordensüberreichung am Donnerstagnachmittag im Münchener Gärtnerplatztheater: "Dr. Krafft vollbringt beispiellose Leistungen für das Bewahren des einzigartigen kulturellen Erbes Bayerns und für eine lebendige Erinnerungskultur: Mit dem Erhalt von Denkmälern gibt sie der Erinnerung ein Gesicht und baut damit Brücken aus der Vergangenheit in die Zukunft!"

Krafft arbeitet seit 1983 als Autorin und Regisseurin beim BR und hat sich vor allem durch historische Dokumentationen und Filme zum Thema Denkmalschutz einen Namen gemacht. In Filmen und Interviews dokumentierte sie zudem das Schicksal von NS-Opfern. Als Autorin von Radiobeiträgen führte sie zwischen 2007 und 2017 fast 50 Zeitzeugengespräche für "alpha-Forum".

Darüber hinaus ist sie in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich aktiv. Als Gründungsmitglied (1997) und Vorsitzende (seit 1999) des Historischen Vereins Wolfratshausen kämpft sie seit vielen Jahren für den Erhalt historischer Bauten im Isartal.

Ihr mit Abstand größtes Projekt der vergangenen Jahre war der Erhalt des Badehauses im Wolfratshauser Stadtteil Waldram. In einer beispiellosen gemeinsamen Anstrengung hat Krafft mit einem von ihr dafür eigens mitgegründeten Verein das historische Gebäude am Kolpingplatz, das von den Nationalsozialisten als Teil einer Mustersiedlung für Rüstungsarbeiter errichtet worden war, vor dem Abriss bewahrt. Für den Aufbau einer Erinnerungsstätte waren mehrere zehntausend Ehrenamtsstunden notwendig. Das 2018 eröffnete Badehaus ist nun als Begegnungs- und Dokumentationsstätte ein lebendiger Ort der Erinnerung, der Begegnung und des Lernens.

Der Erinnerungsort Badehaus in Waldram (Foto: Manfred Neubauer)

Zudem hat sie 2015 den Verein Kulturerbe Bayern mitbegründet und wurde in den Vorstand gewählt. Außerdem ist sie Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Kulturerbe Bayern. Dabei war sie an der Erarbeitung des Markenkonzepts der Initiative beteiligt und setzt sich als starke Interessenvertreterin von Kulturerbe Bayern regelmäßig aktiv bei öffentlichen Veranstaltungen sowie bei politischen Verantwortungsträgern aus dem Bereich des Kulturerbes dafür ein.

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