Süße Gerechtigkeit:Wolfratshausen zum Anbeißen

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Zarte "Fairsuchung": Wolfratshausen vertreibt jetzt Schokoladentafeln aus gerechtem Handel. (Foto: Hartmut Pöstges)

Nach Bad Tölz vertreibt jetzt auch die Loisachstadt eine eigene fair gehandelte Schokolade.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Für den Kauf von Süßwaren aus gerechtem Handel hat die Wolfratshauser Fairtrade-Steuerungsgruppe bereits an Ostern mit einer Aktion geworben. Nun hat die Stadt an der Loisach auch ihre eigene Fair-Trade-Schokolade. "Wolfratshauser Flößerliebe" heißt sie in der Milchschokoladen-Version mit 37 Prozent Kakao-Anteil. Es gibt sie auch als "Stadtschokolade" in Zartbitter-Version (60 Prozent Kakao). Süße oder zartbittere "Fairsuchung" werden sie jeweils im Untertitel genannt. Mit der Schokolade, die Vertreter der Fairtrade-Steuerungsgruppe am Montag zusammen mit Bürgermeister Klaus Heilinglechner vorgestellt haben, folgt Wolfratshausen, seit vergangenem Jahr die zweite Fairtrade-Stadt im Landkreis, dem Beispiel der Vorreiterkommune Bad Tölz, die bereits seit geraumer Zeit solche Tafeln vertreibt. Hergestellt werden sie vom Fair-Trade-Unternehmen Gepa in Wuppertal - aus 100 Prozent fairem Handel, wie man auf dem Etikett nachlesen kann. Das allerdings wird nicht mitgeliefert, sondern erst im Wolfratshauser Weltladen auf die Tafeln geklebt. Die von der Eglinger Grafikerin Lilo Kafka gestalteten Label zeigen eine malerische Ansicht der Altstadt mit Loisach, Sebastianisteg und Kirchturm, die Milchschokolade ziert noch ein Bild der Flößerstatue in einem Herz, auf der Zartbitter-Variante ist die Statue des heulenden Wolfs zu sehen. "Wir wollen die Schokolade an Wolfratshauser Bürger, aber auch Gäste und Touristen verkaufen", sagte Alexandra von Alvensleben, die für die Stadtverwaltung in der Steuerungsgruppe ist. Rechtzeitig zum Tag der Schokolade an diesem Mittwoch, wie Heilinglechner betonte, sollen die süßen Mitbringsel zu haben sein. Der empfohlene Preis liegt bei zwei Euro pro Tafel. Ingrid Schnaller vom Werbekreis hat die Läden und Gastronomen der Stadt angeschrieben, in mehr als zehn Geschäften ist die Wolfratshauser Schokolade bereits zu haben, Tendenz steigend. Wer sie verkaufen möchte, kann sich an die Fair-Trade-Gruppe oder an den Weltladen wenden, der den Einkauf und Vertrieb übernimmt.

Die Macher hoffen, dass sich die neuen Tafeln etablieren und viele beim Naschen die Welt ein bisschen gerechter machen wollen. Mit der Aktion liegt die umtriebige Steuerungsgruppe auch im Plan. Schließlich wird für das Siegel "Fairtrade-Stadt" Aktivität gefordert. Es gebe bereits Ideen für weitere Aktionen, sagte von Alvensleben. Die Steuerungsgruppe suche daher nach neuen tatkräftigen Helfern. Wer sie unterstützen möchte, kann sich unter Telefon 08171/214-404 melden.

© SZ vom 06.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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