Notfälle am Starnberger See:Tote am Westufer, rätselhafte Gegenstände im Bucentaurpark

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Die Kripo ermittelt im Allgäu wegen brennender Heuballen und Autoreifen. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

Von Claudia Koestler, Starnberg

Zwei Einsatzalarmierungen haben die ehrenamtlichen Wasserrettungskräfte am Starnberger See am Freitagmittag auf Trab gehalten, wobei in einem Fall eine Frau nur noch tot geborgen werden konnte - und im zweiten Fall herrenlose Kleidung bis heute Rätsel aufgeben.

In Höhe des Schlosses Garatshausen treibe eine leblose Person im Wasser, hieß es in einer Alarmierung gegen 13 Uhr. Noch bevor die Wasserwacht Feldafing als erstes Boot vor Ort war, hatten Passanten die 90 Jahre alte Schwimmerin bereits aus dem Wasser gezogen und mit der Wiederbelebung begonnen. Zeitgleich mit den Wasserrettern traf auch der Notarzt ein. Die Wasserrettungskräfte aus Feldafing übernahmen gemeinsam mit dem Landrettungsdienst die Reanimation, "die letztendlich jedoch erfolglos eingestellt werden musste", wie Jauch berichtet. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck hat die Ermittlungen übernommen, Hinweise auf ein etwaiges Verschulden Dritter liegen den Beamten zufolge aber nicht vor. Zu diesem Einsatz wurden die Wasserwachten Tutzing, Feldafing, Starnberg, Wolfratshausen und Ammerland sowie die DLRG Pöcking alarmiert, außerdem waren der Landrettungsdienst und ein Rettungshubschrauber im Einsatz.

Wie Oliver Jauch, Pressesprecher der Kreiswasserwacht Starnberg berichtet, war die Wasserwacht zuvor zum Starnberger Bucentaurpark alarmiert worden, was in einer großangelegten Suchaktion mündete. Um 9.20 Uhr ging bei der Polizei Starnberg die Mitteilung ein, dass im Bereich des Bucentaurpark am Seeufer herrenlose Kleidung einer Frau, darunter auch ein Bikini, liegen soll. Am Seeufer fanden die Beamten herrenlose Kleidung einer Frau, Lebensmittel, Hygieneartikel, weitere persönliche Gegenstände, Lokalzeitungen, ein Ford-Fahrzeugschlüssel und ein Mountainbike "CUBE Aim" vor. Eine Streifenbesatzung durchsuchte die persönlichen Gegenstände, um Hinweise auf die Besitzerin zu erlangen. Zum jetzigen Zeitpunkt wird vermutet, dass die Person in München ihren Lebensmittelpunkt haben könnte. Nachdem ein Unglücksfall nicht ausgeschlossen werden konnte, wurden die Seefläche sowie der Uferbereich abgesucht. An der Suche waren die umliegenden Wasserwachten, die DLRG, eine Rettungshundestaffel, ein Polizeihubschrauber und das Polizeiboot beteiligt. Aktuell liegt keine zum Sachverhalt passsende Vermisstenanzeige vor. Alle vier eingesetzten Hunde verfolgten die Fährte weg vom See. Bei der Suche wurde auch nichts gefunden, was den Verdacht eines Unglücksfalls bestätigen würde. Anwohner und weitere Befragte äußerten, dass die Gegenstände dort schon mehrere Tage liegen sollen. Nachdem die Rettungskräfte stundenlang nach der Vermissten erfolglos gesucht hatten, wurde der Einsatz am späten Nachmittag eingestellt. Die aufgefundenen Gegenstände wurden zur Eigentumssicherung in polizeiliche Verwahrung genommen. Ob die Besitzerin ihre Kleidungsstücke und das Fahrrad aus anderen Gründen zurückgelassen hat oder tatsächlich ein Unglücksfall vorliegt, wird nun Gegenstand polizeilicher Ermittlungen sein.

Zurückgelassene Kleidung und Gegenstände am Starnberger See geben der Polizei Rätsel auf. (Foto: Polizei/OH)

Hinweise werden an die Polizeiinspektion Starnberg unter Telefon 08151/364-0 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle erbeten.

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