Bauliches Gutachten:Ein neues Dach für Schäftlarns Kirche

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Die katholische Kirche St. Benedikt in Ebenhausen erhält in den kommenden Wochen ein neues Dach. (Foto: Harry Wolfsbauer)

In Sankt Benedikt in Ebenhausen müssen die Schindeln ausgetauscht werden, weil sie Asbest enthalten. Pfarrer Stefan Scheifele beruhigt: Gefahr für die Gesundheit habe nicht bestanden.

Von Veronika Ellecosta, Schäftlarn

Die Dachschindeln in Sankt Benedikt in Ebenhausen, mit denen die Kirche in den Sechzigerjahren eingedeckt wurde, müssen weg. Der Grund: Sie lösen sich leicht vom Dach und sind zudem asbesthaltig. Zu diesem Ergebnis kam im vergangenen Sommer ein Gutachten, das die katholische Kirchenstiftung Sankt Benedikt in Auftrag gegeben hatte. Um akuter Gefahr vorzubeugen, greifen nun Notfallmaßnahmen und die Dachziegeln werden in den kommenden zwölf Wochen entsorgt und ausgetauscht.

Das Gutachten im vergangenen Sommer sollte ursprünglich überprüfen, ob herabfallende und vom Wind gelöste Schindeln eine Gefahr für Fußgänger und Gläubige darstellen, erklärt Pfarrer Stefan Scheifele am Telefon. Dabei sei als Nebenprodukt rausgekommen, "dass sie nicht nur leicht herabfallen, sondern auch asbesthaltig sind." Da also Gefahr im Verzug gewesen sei, habe die Kirche umgehend die asbesthaltige Eindeckung von Schiff und Turm durch eine Spezialfirma umhaust, und die Fläche rund um das Gebäude herum abgesperrt. Durch diese Schutzvorkehrungen habe man garantieren können, dass die Gottesdienste übers Jahr fortwährend abgehalten werden konnten, sagt Scheifele.

Die Maßnahmen dauern zwölf Wochen

Es sei nicht davon auszugehen, dass die Asbestschindeln zu irgendeinem Moment gesundheitsgefährdend gewesen seien, ist Pfarrer Scheifele überzeugt: "Gefährlich gewesen wäre es, wenn jemand eine herunterfallende Schindel in die Hände genommen und abgeschleckt hätte. Das Gutachten kam eher zum Schluss, dass das Dach in einem Zustand ist, der geändert werden muss."

Nun sei wetterbedingt der frühestmögliche Zeitpunkt gekommen, dass eine Spezialfirma diesen Zustand ändert und sich um die Schindeln kümmern kann. Im ersten Schritt muss erstmal das Dach abgenommen werden. "Es wird überprüft, ob der Dachstuhl marode ist. Dann schaut man, wie es weitergeht", sagt Stefan Scheifele. Im Anschluss muss die Firma die Schindeln fachgerecht entsorgen und das Dach neu decken. Insgesamt werde die Spezialfirma zwölf Wochen lang in Sankt Benedikt beschäftigt sein, die Kosten belaufen sich laut Stefan Scheifele auf eine siebenstellige Summe. Finanzielle Unterstützung kommt vom erzbischöflichen Ordinariat München.

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