Reden wir über:Chillen mit Bienen

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Der 18-jährige Quentin Kupfer engagiert sich für den Schutz der Artenvielfalt.

Interview von Arnold Zimprich, Egling

Gerne mit dem Skateboard fahren, Klavier spielen oder mit der Videokamera unterwegs sein und Filme schneiden: Das sind typische Freizeitaktivitäten von Jugendlichen. Auch der 18-jährige Quentin Kupfer macht all das, hat aber darüber hinaus noch ungewöhnlichere Hobbies: Er baut Gemüse an und züchtet Bienen. Mittlerweile hat er mehr als 15 Bienenvölker, die er betreut.

SZ: Quentin, wie bist du dazu gekommen, Bienen zu halten?

Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und war immer viel in der Natur. Mit 13 Jahren habe ich bemerkt, dass es der Natur allgemein, aber vor allem den Insekten nicht gut geht. Daraufhin habe ich ganz viele Insektenhotels gebaut und über 50 Nistkästen aufgehängt, um ihnen zu helfen. Ich habe dann viel recherchiert und bin so zu den Honigbienen gekommen, die mich faszinieren. Letztes Jahr habe ich dann ein Blühstreifenprojekt gestartet und mit den Bauern aus der Gemeinde über 5000 Quadratmeter Blumenwiese angelegt, um wieder mehr Lebensraum für die Insektenwelt zu schaffen. Dieses Jahr wird es noch mehr.

Was fasziniert dich an der Arbeit mit den Insekten?

Mich fasziniert, wie der Bienen-Organismus funktioniert. Tausende einzelne Insekten arbeiten da perfekt koordiniert zusammen. Zudem sind sie ungemein wichtig für unsere Natur. Denn einerseits gibt es ohne Bienen kein Obst und Gemüse. Durch sie haben wir Honig und Wachs. Andererseits sind die Bienen selbst, die zuhauf in einem Bienenstock leben, eine wichtige Futterquelle für viele andere Tiere und Insekten. Wenn es den Bienen gut geht, ist die Natur intakt.

Du hast ein Bienenhaus gebaut. Wie sieht das genau aus?

Das Bienenhaus ist eigentlich nicht nur ein Bienenhaus. Ich habe auf das Dach eine Terrasse mit Hängematten und Sofas gebaut, und hinter dem Bienenhaus ist eine Veranda mit Couches, Licht und einer Feuerstelle, damit man immer bei den Bienen chillen kann.

Was kann jeder tun, damit sich Bienen im Garten und auf dem Balkon wohl fühlen?

Ganz einfach: Pflanze Blumen oder baue Insektenhotels und entwickle ein Bewusstsein für die Natur. So hilft man der Insektenwelt und vor allem den Bienen. Damit man weiß, was es zu beachten gilt, habe ich ganz viele Videos gemacht, die man auf der Webseite von letsgogorilla.de anschauen kann.

Demnächst startet das Gesundheitsförderungs- und Bildungsprogramm Gorilla, das dein Vater Tobias Kupfer gegründet hat, eine Bienenkampagne. Was hat es damit auf sich?

Wir möchten die Jugend für das Thema Bienen, Insekten und allgemein für die Natur und Nachhaltigkeitsthemen sensibilisieren. Uns ist wichtig, dass die Kids wissen, wie wichtig unser Ökosystem ist und insbesondere auch, wie wichtig die Bienen hierfür sind. Mit unserer Kampagne zeigen wir den Kids allgemein, was in einem Bienenvolk so abgeht und was jeder tun kann. Denn nur wenn man den Wert von etwas erkennt, will man es auch schützen.

Du trittst im Rahmen der Kampagne als Bienenbotschafter auf. Was bedeutet das?

Gorilla hat über 150 Botschafterinnen und Botschafter und beschäftigt sich mit den Themen Action, Food und Green. Ich bin Botschafter im Bereich Green und habe diesmal das Thema Bienen. Konkret bedeutet das, dass ich versuche die Kids zwischen zwölf und 18 Jahren zu motivieren, selbst anzupacken, um unseren Planeten zu erhalten. Ich mache immer wieder Videos zu den verschiedensten Green-Themen und jetzt die große Serie mit über 15 Videos über die Aktion im Bienenvolk.

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