Podcast zum Weltfrauentag:"Frauen eine Stimme geben"

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Die Podcast-Reihe "Let's talk women" erzählt die Geschichten von vier Geretsrieder Frauen.

Von Stefanie Haas, Geretsried

Frauen sind flexibel. Das beweist das Team der Koordinationsstelle "Integration aktiv" des Geretsrieder Vereins für Jugend- und Sozialarbeit mit einer Podcastreihe "Let's talk women", die Geschichten von vier Geretsrieder Frauen erzählt. Den Auftakt macht Filiz Siviloglu. Sie spricht über ihren Lebensweg: Geboren und aufgewachsen hier im Oberland, ist sie heute Leiterin einer Kindertagesstätte. Ursprünglich wollte sie aber Kriminalpolizistin werden. Möglicherweise, so erzählt sie es im Podcast, weil sie zu viele Krimis im Fernsehen gesehen habe. Letztlich aber hätten die Eltern sie doch zu einer Ausbildung als Erzieherin überredet.

Die Kita-Leiterin spricht aber auch über steigende Scheidungsraten in Deutschland und in der Türkei. Das sei zwar zunächst bedauerlich. Es zeige aber auch, dass mehr Frauen sich emanzipierten und auch mehr auf eigenen Beinen stünden. Auf die Frage, wie sie Feminismus verstehe, antwortet Siviloglu: "Wenn man sich gegenseitig ergänzt."

Den Podcast wählten Hannah Schreyer, Leiterin von "Integration aktiv" und ihre Mitarbeiterin Natascha Siebert als Alternative zu einem Fest am Internationalen Frauentag ein. "Wir wollten die Zeit nicht verfließen lassen", sagen sie. Die Wahl fiel auf ein Angebot, das online abrufbar ist und Frauenrechte thematisiert: "Let's talk women" ist ein Podcast, der seit 8. März vier Wochen lang jeden Montag erscheint.

"Der Vorteil bei Podcasts ist ja, dass man sie jederzeit und überall anhören kann", sagt Schreyer. Zielgruppe seien aber nicht nur Frauen, sondern alle, die Interesse am Thema haben. "Wir wollten Frauen eine Stimme geben, die sonst nur von der Familie oder den Freunden gehört werden", erklärt Schreyer. Es gebe so viele interessante Geschichten von Frauen, deren Lebenswegen oder gemeisterten Krisen.

Interviewpartnerinnen fanden sich schnell. "Durch das Quartiersmanagement sind wir ja in verschiedenen Stadtteilen aktiv und kennen daher viele Frauen", sagt Schreyer. "Für den Podcast haben wir dann diejenigen angesprochen, bei denen wir schon durch frühere Gespräche wussten, dass sie etwas Spannendes zu erzählen haben."

Die Botschaft sei, dass man mit und über Frauen reden müsse. "Nicht zwingend negativ belastet oder über Benachteiligungen. Stattdessen wollten wir, dass jetzt einfach mal über ihre Erfahrungen und ihren Lebensweg gesprochen wird." Alle bekamen außerdem die Gelegenheit zu erzählen, was es bedeute, eine starke Frau zu sein, und worauf sie in ihrem Leben stolz seien. Es sind also sehr persönliche Geschichten zu hören.

Alle Interviews haben Schreyer und Siebert innerhalb einer Woche aufgezeichnet und produziert. Jeden Montag erscheint nun bis 29. März eine neue Folge. Später werden sie allerdings von der Host-Plattform Soundcloud wieder entfernt. "Wir müssen natürlich auch ein wenig die Privatsphäre dieser Frauen schützen", gibt Schreyer zu bedenken. Ist die Resonanz aber groß genug, wollen die beiden Produzentinnen den Zugang verlängern.

Die nächste Folge erscheint am 15. März beim Online-Dienst soundcloud.com (dort "Let's talk women" eingeben)

© SZ vom 12.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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