Schwere Schneelasten sind kein Problem für Photovoltaik-Anlagen (PV), die nach der Katastrophe von Bad Reichenhall errichtet wurden. Damals, am 2. Januar 2006, brach das Dach der dortigen Eislaufhalle wegen Baumängeln nach starken Schneefällen ein. Danach seien auch für PV-Anlagen die Belastungen neu berechnet worden, erklärt Andreas Scharli, Energiemanager der Bürgerstiftung Energiewende Oberland (EWO).
Bei älteren Anlagen könnten unter schwerem Schnee durchaus die Module einknicken, da früher die Befestigungspunkte weiter auseinandergesetzt worden seien. Neue Anlagen hingegen hielten dem Stand. Was also geschieht, wenn eine PV-Anlage zugeschneit ist? Ganz einfach, sagt Scharli: "Es entsteht kein Strom."
Von November bis Februar reiche der Strom nicht für einen Haushalt
Ohnehin seien die Erträge im Winter "sehr mäßig", so der Energiemanager. Denn die Tage sind kürzer, und die Einstrahlung der Sonne ist flacher. Der Ertrag reiche daher in den Monaten November bis Februar auf keinen Fall für einen Haushalt. Auch eine Wärmepumpe lasse sich in dieser Zeit nicht damit beschicken. Aber nach Lichtmess, so Scharli, würden die Tage ja schon wieder länger.
Grundsätzlich arbeite eine PV-Anlage bei Kälte tendenziell besser als bei Hitze. So seien die Erträge heuer um zehn bis zwölf Prozent geringer als in anderen Jahren, da der April und der Mai sehr verregnet waren und der August zu heiß war. "Jedes Elektrogerät mag Hitze nicht", erklärt Scharli. Die PV-Anlage werde dann träger.