Zu große Spannweite:Nein zu Brücke am Schlossbichl

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Antrag der Fraktion Penzberg Miteinander scheitert. Allerdings sollen weitere Varianten für eine sichere Querung der Straße geprüft werden.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Es war eine schöne Idee, die die Stadtratsfraktion "Penzberg Miteinander" (PM) da hatte. Eine Brücke sollte künftig Radfahrern und Fußgängern eine sichere Querung der Straße Am Schlossbichl ermöglichen. Doch daraus wird nichts. Das Bauwerk hätte laut Bauamt eine dermaßen große Spannweite, dass sie alle anderen Brücken im Stadtgebiet in den Schatten stellen würde, selbst jene in Edenhof. Nun werden andere Möglichkeiten geprüft, die viel befahrene Stelle zu entschärfen.

Den Antrag für eine Fahrrad- und Fußgängerbrücke hatte PM im Sommer 2021 im Rathaus eingereicht. Mit einer Brücke, so hieß es, könnte eine sicherere Radverbindung vom Schlossbichlpark an Gymnasium und Realschule über die viel befahrene Straße zum neuen Familienbad und zum Sportstadion geschaffen werden. Die Verwaltung sollte das prüfen. Jetzt liegt das Ergebnis vor. Es wäre ein "sehr aufwendiges Bauwerk", erklärte Stadtbaumeister Justus Klement kürzlich im Bauausschuss. Im vergangenen Sommer hatte man mit einem provisorischen Brückenprofil die Dimension dargestellt. Die lichte Höhe über der Straße, sagte Klement, würde wegen der Lastwagen 4,50 Meter betragen. Darüber käme die Brückenkonstruktion. Die Auffahrtrampe auf der Schlossbichlpark-Seite müsste rund 90 Meter lang sein. Seitens der Verwaltung könne man eine Brücke daher nicht befürworten, so Klement.

"Wir wollen nichts Unmögliches oder Unfinanzierbares", sagte Marin Janner (PM). Man sollte aber den Zweck des Antrags im Auge behalten. Denn damit der Radverkehr eine echte Alternative zum Auto werde, brauche man kreuzungsarme Achsen in alle Richtungen. Er forderte deshalb, die Querung am Schlossbichl zu verbessern, etwa mit einem Zebrastreifen. Klement wiederum schlug vor, den Übergang zu optimieren, indem der Fahrbahnrand nach Norden verlegt würde. Johannes Jauß, stellvertretender Ordnungsamtsleiter, bestätigte, dass es sich um einen stark frequentierten Übergang handle, insbesondere durch Schüler. Aus verkehrsrechtlicher Sicht genüge er den Anforderungen allerdings. Man könne jedoch prüfen, ob ein Zebrastreifen möglich ist, sagte Jauß und ergänzte: In der Vergangenheit habe man solche Situationen eher mit einer Ampel gelöst. Was wiederum John-Christian Eilert (Grüne) nicht gefiel: "Ampeln sind Lose-lose-Situationen." Man könne auch Brücken bauen, die weniger aufwendig sind. Am Ende beschloss der Ausschuss, weitere Möglichkeiten prüfen zu lassen.

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