Verkehrswende:Auftakt zur neuen Mobilität

Lesezeit: 2 min

Keine Staus und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer - nur zwei Aspekte, die das Mobilitätskonzept beleuchtet. (Foto: Manfred Neubauer)

Die Stadt Penzberg hat Experten beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten. Das Ergebnis soll Ende 2024 vorliegen.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Das Auto in der Garage stehen lassen und trotzdem von A nach B kommen - das wäre der Idealzustand. Doch die Realität sieht anders aus. Der öffentliche Personennahverkehr ist nicht flächendeckend ausgebaut, schnelle, direkte Radwegeverbindungen sind selten. Und die Sicherheit für Fußgänger ist auch nicht überall gewährleistet, ganz zu schweigen von Klima-Aspekten und vielem mehr. Penzberg hat sich wie andere Kommunen dazu entschlossen, das Thema "Mobilität" strategisch anzugehen. Der Stadtrat hat Experten beauftragt, ein Mobilitätskonzept zu erarbeiten. Das Papier soll ein Plan dafür sein, wie die Stadt in Zukunft Mobilität konzipieren und organisieren möchte.

Die Büros PTV Transport Consult GmbH aus Karlsruhe (Verkehrsplanung) und die "DialogWerke" GmbH aus Stuttgart (Öffentlichkeitsbeteiligung) arbeiten gemeinsam am Konzept. Bis Ende des Jahres soll es vorliegen. In der Sitzung des Penzberger Stadtrats am Dienstag stellten die Projektleiterinnen Verena Zeidler und Lisanne Pucher den Fahrplan vor. Ausgehend von einer Bestandsanalyse wird ein Leitbild mit Zielen entwickelt, aus denen konkrete Handlungsschwerpunkte abgeleitet werden wie auch Maßnahmenvorschläge. Wobei, wie Zeidler betonte, diese nicht bis ins Detail von ihrem Büro ausgearbeitet würden. Dies sei Aufgabe der Stadtverwaltung.

Bürgerinnen und Bürger werden beteiligt

Begleitet wird der Prozess von einer Beteiligung der Öffentlichkeit, für die Pucher zuständig ist. Im Verlauf seien verschiedene Formate geplant: nicht allein mit Bürgerinnen und Bürgern. Es gibt sogenannte Akteure (Beiräte, Lenkungsgruppen), zu denen Vertreter von Vereinen, Unternehmen und Organisationen wie ADFC, Einzelhändlerverband Pro Innenstadt oder Roche als großem Arbeitgeber zählen. Die Vorabauswahl dieser Akteure, die auch schon zu seinem Treffen eingeladen waren, führte zu Irritationen im Gremium. Auf Nachfrage betonten Zeidler und Pucher, dass der Stadtrat natürlich eine wichtige Rolle bei den Entscheidungen zum Mobilitätskonzept spielen werde. Auch werde das Gremium regelmäßig über die Fortschritte informiert. Hardi Lenk (SPD) regte an, nicht nur an einen großen Arbeitgeber zu denken, sondern auch Mittelständler einzubinden. Die Liste der Beteiligten sei offen, erklärte Klimaschutzmanager Carl-Christian Wippermann, in dessen Abteilung das Mobilitätskonzept angesiedelt ist.

Eine solche Entscheidung, die der Stadtrat noch treffen muss, ist, ob die Experten ein eigenes Radverkehrskonzept für Penzberg haben möchten. Zwar werden auch Radwegeverbindungen im Mobilitätskonzept berücksichtigt, doch nicht in der Tiefe. Diese Option könne noch gewählt werden, sagte Zeidler. Die Stadt wird dafür wohl extra zahlen müssen. Wie Wippermann betonte, solle der Stadtrat in der Februar-Sitzung darüber abstimmen.

Um die Bürgerinnen und Bürger in dem Prozess von Anfang an mitzunehmen, ist eine große Auftaktveranstaltung am Mittwoch, 21. Februar, geplant (17.30 Uhr, Stadthalle Penzberg).

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Verkehrswende
:E-Autos und Lastenräder für alle

In Wolfratshausen gibt es nun drei Mobilitätsstationen mit Sharing-Angeboten. Weitere sollen folgen.

Von Konstantin Kaip

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: