Neue Mitte Geretsried:Feinschliff im Untergrund

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Der Blick aus dem neuen Wohn- und Geschäftshaus am Karl-Lederer-Platz zeigt: Das Rathaus (links) hat hier künftig zumindest optisch keine dominante Bedeutung mehr. Und die Häuserzeile daneben mit ihren drei Geschossen fällt gegenüber dem siebengeschossigen Neubau ebenfalls ab. (Foto: Hartmut Pöstges)

Auf der großen Baustelle am Karl-Lederer-Platz hat es wegen des heftigen Wintereinbruchs Verzögerungen gegeben. Die Tiefgarage steht aber. Für Wohnungen und Gewerbe im Wohn- und Geschäftshaus laufen laut Krämmel Gespräche

Von Felicitas Amler, Geretsried

Nach oben fehlt noch eine Etage, aber unterirdisch ist der Rohbau bereits abgeschlossen: Die zentrale Tiefgarage am Karl-Lederer-Platz in Geretsried ist soweit, dass es nun an den Feinschliff im Innern geht. Beim darüber stehenden, dominanten Wohn- und Geschäftshaus der Krämmel-Gruppe - "Puls G" genannt - hat der Bau des siebten Geschosses begonnen. Bauleiter Marius Bialek zeigt sich trotz Verzögerungen wegen des heftigen Wintereinbruchs zuversichtlich. Der Rohbau sollte eigentlich bereits Ende 2018 fertig sein. Doch, so Bialek, die stärksten Herausforderungen auf der auch für ein großes Unternehmen wie Krämmel ungewöhnlich mächtigen Baustelle liegen hinter den Planern und Arbeitern.

Bialek sagt, in der Tiefgarage sei die Koordination all dessen, was unter dem Boden liegt, die anspruchsvollste Arbeit gewesen: "Die Düker, die Kollektoren, der Erdbau." Die Düker dienen der Regulierung des Grundwassers, die Erdkollektoren dem speziellen Konzept der Energieerzeugung. Die Baulogistik, so sagt Bialek, sei am Karl-Lederer-Platz schon eine zentrale Aufgabe: Die Nachbarn sollten so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Und der Lieferverkehr, das Ein- und Ausfahren schwerer Lastwagen auf die und von der Bundesstraße 11 habe ein ständiges Abstimmen erfordert.

Wohnungen für 120 Menschen

Im Erdgeschoss des Krämmel-Gebäudes wird ein Edeka-Markt mit 1800 Quadratmetern Verkaufsfläche eingerichtet; ein Back-Shop und eine Eisdiele schließen sich an. Im Geschoss darüber - der Beletage - ist Raum für Gewerbe vorgesehen; die Verhandlungen mit Interessenten liefen, heißt es aus dem Hause Krämmel. Und für die insgesamt 66 Wohnungen im "Puls G", die bis zu 120 Menschen Raum bieten, gebe es "einige Anfragen". In den Wohngeschossen habe der Ausbau begonnen.

Die Tiefgarage reicht bisher vom Rathaus bis zur Egerlandstraße. Dort will die Baugenossenschaft (BG) Geretsried sich mit einer eigenen Tiefgarage anschließen, sobald sie mit ihrem neuen Wohn- und Geschäftskomplex an den Hausnummern 58 bis 74 beginnt. Auch die Stadt Geretsried hat inzwischen den Bau unterirdischer Stellplätze ins Auge gefasst: 2,25 Millionen Euro stehen dafür in der Finanzplanung; ein konkreter Stadtratsbeschluss soll am 26. Februar fallen.

Die letzte Aktion im Rohbau der Tiefgarage war die Fertigstellung der 30 Meter langen Zufahrtsrampe, die von der B 11 vor dem Rathaus entlangführt. Jetzt gehe es im Innern an die Bodenbeschichtung, erklärt Hubert Rott, der als Bauleiter für das Schlüsselfertigmachen verantwortlich ist. Außerdem stünden die Technikinstallationen in der Decke an und schließlich der Anstrich inklusive den Nummern für die 133 Stellplätze. Wie viele davon öffentlich und wie viele privat genutzt werden, stehe noch nicht fest, so Krämmel; ebenso die Frage, ob eine Wand der Garage künstlerisch gestaltet werden soll.

© SZ vom 13.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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