Energiewende:Freiflächen-Photovoltaik für Bürger

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Solarparks entstehen derzeit vielerorts. In Wolfratshausen soll es aber vorerst bei einer Planung bleiben. (Foto: Harry Wolfsbauer)

In Münsing organisiert der OSV einen Informationsabend.

Von Benjamin Engel, Münsing

Für die ersten beiden Solarfreiflächen-Anlagen auf insgesamt 7,7 Hektar im Münsinger Gemeindegebiet sind die Bebauungsplanverfahren eingeleitet, für weitere existieren formlose Anfragen: Vor diesem Hintergrund organisiert der Ostuferschutzverband (OSV) am Donnerstag, 16. Februar, einen Informations- und Diskussionsband unter dem Titel "Freiflächen-Photovoltaik für Bürger!". Im Münsinger Pfarrheim wird Rechtsanwalt Roland Schmidt rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen erläutern, ebenso über Förder- und Beteiligungsmöglichkeiten sowie kommunale Steuerungsoptionen zur Ansiedlung solcher Anlagen sprechen.

Auf 25 Hektar sollen Solarfreiflächen-Anlagen möglich werden

Im Vorjahr hat die Gemeinde Münsing ihre Leitlinien erlassen, um die Entwicklung so verträglich wie möglich zu steuern, was das Ortsbild, das Landschaftsbild und den Naturschutz angeht. Ausschlusskriterien für Solarfelder sind beispielsweise exponierte Lagen, Aussichtspunkte oder besondere Sichtachsen. Die Gemeinde hat sich zum Ziel gesetzt, 200 Prozent ihres gesamten Strombedarfs mit Solarfreiflächen abzudecken. Das bedeutet, dass die Anlagen um die 25 Megawatt Leistung bringen müssen.

Dafür ist es nötig, ein Prozent der landwirtschaftlichen Flächen Münsings - circa 25 Hektar - für Photovoltaik nutzbar zu machen. Eine der zwei Solarfreiflächen-Anlagen, die auf Gemeindegebiet geplant sind, soll in der Senke zwischen der Ausfahrt Münsing der Garmischer Autobahn und dem Hügel mit dem "Tree of Münsing" - einer alleinstehenden Eiche - entstehen. Die andere ist nördlich von Degerndorf vorgesehen. Dort will die Familie Berger unter anderem Energie für ihren Futtermittelbetrieb Agrobs gewinnen.

Ehe der Gemeinderat die Entwürfe im vorhabenbezogenen Bebauungsplanverfahren Ende Oktober vergangenen Jahres billigte, hatte der OSV ein Gesamtkonzept angemahnt. Darüber ließe sich aus seiner Sicht eine landschaftsverträgliche Entwicklung von Solarfreiflächenanlagen am besten steuern. Damit sollen sich die Teilnehmenden auch in der nun anberaumten Informations- und Diskussionsveranstaltung näher auseinandersetzen. Debattiert werden soll darüber, was geeignete Standorte sind, wer sich an den Anlagen beteiligen kann, oder wie die wirtschaftlichen Bedingungen sind. Derweil ist die erste Auslegungsfrist der Bebauungspläne für die ersten beiden Solarfreiflächen-Anlagen abgelaufen. Mit dem Abwägungsprozess soll sich laut Bauamtsleiter Stephan Lanzinger demnächst der Gemeinderat beschäftigen.

Ostuferschutzverband, "Photovoltaik für Bürger!", Donnerstag, 16 Februar, 19.30 Uhr, Pfarrheim Münsing, Holzhauser Straße 4

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