In Münsing:Ein Weiher als Millionengrab

Der Degerndorfer Weiher wurde vom Schlamm befreit - und das wird richtig teuer. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Entschlammung des Degerndorfer Fischteichs wird teurer als erwartet.

Von Benjamin Engel, Münsing

Den Degerndorfer Weiher als intaktes Gewässer wiederherzustellen, könnte nun doch mehr als eine Million Euro teuer werden. Das Ingenieurbüro SKI hat Ende November eine knapp darüber liegende Kostensumme prognostiziert. Darin eingeschlossen sind Sanierungsarbeiten für den Mönch, das Ablauf- und Regulierungsbauwerk am Nordende des Weihers. Laut Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler) bereiteten ihm diese Beträge "schlaflose Nächte".

Geld müsse die Kommune zudem dafür investieren, den dortigen Damm zu ertüchtigen. "Der Damm ist weder genehmigt noch sicher", so Grasl. "Wenn der überspült wird, gibt es eine Katastrophe." Zumindest für die dahinter liegenden Häuser, so der Rathauschef. Vorgesehen sei, dass der Degerndorfer Weiher im ersten oder zweiten Quartal 2024 wieder Wasser führen solle.

Damit könnte allerdings eines der jahrelangen Dauerthemen bald von der Agenda der Kommune verschwinden. Seit die Gemeinde den Degerndorfer Weiher im Jahr 2015 von der Familie Bierbichler aus Ambach gekauft hat, wird um den sich im Weiher ablagernden Schlamm gerungen. Die Menge war so groß geworden, dass das ökologische Gleichgewicht des Gewässers zu kippen drohte. Einige Lösungsversuche scheiterten bereits.

Problematisch ist unter anderem, dass der Schlamm teils belastet ist, unter anderem mit Mineralölrückständen. Das Material muss daher umfangreich beprobt und analysiert werden. Zudem ist es aufwendig, den belasteten Schlamm zu entsorgen. Das beauftragte Degerndorfer Tiefbauunternehmen Holzer kalkuliert allein dafür mit knapp 410 000 Euro.

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