Münsing:Ran an den Schlamm

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Damit der feuchte Morast für schweres Gerät belastbar wird, muss Andreas Sindlhauser zur Entwässerung mit seinem Bagger erst einmal tiefe Sammelmulden graben. (Foto: Hartmut Pöstges)

Der Degerndorfer Weiher wird ausgebaggert. Die Arbeiten gehen jedoch zäher voran als gedacht.

Von Benjamin Engel, Münsing

Jahrelang war ungelöst, wie der für das ökologische Gleichgewicht problematische Schlamm aus dem Degerndorfer Weiher kommen soll. Seit Montag dieser Woche tut sich dort deutlich Sichtbares. Die Kommune Münsing hat das örtliche Unternehmen Holzer beauftragt, insgesamt 6000 Kubikmeter Schlamm aus dem trocken gefallenen Gewässer auszuheben. Doch die Arbeiten gehen zäher voran als gedacht. Der morastige Untergrund ist noch so feucht, dass Andreas Sindlhauser mit seinem Bagger festzufahren droht. Daher gräbt der Mitarbeiter des Unternehmens Holzer in nördlicher Ufernähe erst eine tiefere Mulde. In der soll sich das Wasser aus oberen Bodenschichten sammeln, damit diese abtrocknen und befahrbar werden.

Das ist nur einer vieler Zwischenschritte, um die Arbeiten erfolgreich abzuschließen. Dafür ist auch Andreas Drechsler vom Starnberger Ingenieurbüro Geolog gefragt, der ein paar Meter abseits des Baggers steht. Das Unternehmen des Feuerwerkers ist auf Kampfmittelräumung spezialisiert und wird eingeschaltet, um potenziell gefährliche Blindgänger-Munition auf Baustellen aufzuspüren. Meist aber sind die Objekte aus Eisen, die Drechsler per Drohne mit Metalldetektor orten kann, harmloser. Am Degerndorfer Weiher sind es 28 Verdachtsobjekte. Die Ausbeute bis zum frühen Montagnachmittag: "Vier Funde", sagt Drechsler - von undefinierbaren Metallteilen bis zu einem alten Degerndorfer Ortsschild. Bis zum kommenden Mittwoch soll der Feuerwerker alles überprüft haben.

Ein altes Degerndorfer Ortsschild ist einer der ersten Funde von Kampfmittelräumer Andreas Drechsler. (Foto: Benjamin Engel/oh)

Ist der Untergrund für kampfmittelfrei erklärt, kann das Ausbaggern intensiver voranschreiten. Ziel ist es, möglichst viel der Schlammmassen auf landwirtschaftlichen Ackerflächen auszubringen. In Materialproben sind allerdings laut Dominic Müller vom Grundbaulabor München die Grenzwerte für Kupfer und Zink sowie Kohlenwasserstoffe leicht überschritten. Das muss dann anderweitig entsorgt werden. Bis wann der Weiher wieder mit Wasser gefüllt werden kann, ist derzeit offen.

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