Anonymität ist oberstes Prinzip
Zu "Hinter verschlossenen Türen" vom 18. April:
Im genannten Artikel werden Verfahrensabläufe für einen städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb für das Bahnhofsumfeld von Penzberg thematisiert. Die beste Lösung für eine gestellte Aufgabe zu finden, hier die Neuordnung des Bahnhofsareals sowie die Vernetzung mit den umgebenden Quartieren und dem Landesgartenschaugelände, ist das Ziel eines Wettbewerbes. Die erwähnte Sitzung war eine übliche Vorbesprechung der Preisrichter zur Abstimmung des Wettbewerbsverfahrens, es erfolgte keinerlei Jurierung von Wettbewerbsbeiträgen.
Eines der obersten Prinzipien von Planungswettbewerben, die gemäß der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW) ausgelobt werden, ist die Anonymität und Gleichbehandlung der Teilnehmer. Öffentliche Jurysitzungen im Vorfeld eines Verfahrens sowie nach Abgabe und zur Beurteilung der Arbeiten widersprächen den Grundsätzen dieser Richtlinie. Damit alle Teilnehmer die gleichen Chancen und Informationen haben regelt die RPW die Abläufe. Die Anonymität der Teilnehmer wird erst nach Abschluss des Wettbewerbs aufgehoben. Alle Arbeiten werden zusammen mit dem Protokoll der Jurysitzung öffentlich ausgestellt, damit wird die Juryentscheidung transparent und anhand des Protokolls für alle nachvollziehbar. Insoweit ist Nichtöffentlichkeit der thematisierten Sitzung gerechtfertigt und entspricht den Regularien. Die Beteiligung der Bürger erfolgt im Idealfall vor der Auslobung eines Wettbewerbs, damit die so gewonnenen Erkenntnisse in die Ausschreibung einfließen können. Die Wichtigkeit der Beteiligung der Öffentlichkeit an Entscheidungen, die ihr Umfeld und ihre Stadt betreffen, steht außer Frage. BürgerInnen sind am besten möglichst frühzeitig über Planungen, Wettbewerbsverfahren und Bauvorhaben in ihrer Kommune zu informieren und miteinzubeziehen. Beatrix Walter, Referentin für Vergabe und Wettbewerb der Bayerischen Architektenkammer
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