Wegen Energie- und Personalkosten:Lenggries erhöht Eintrittspreise für seine Bäder

Lesezeit: 2 min

Für das Familienbad "Isarwelle" muss die Gemeinde Lenggries jährlich 671 000 Euro Defizit ausgleichen. (Foto: Harald Krassa/oh)

Mit den neuen Tarifen im kommenden Jahr will der Gemeinderat vor allem das hohe Defizit der "Isarwelle" reduzieren.

Von Petra Schneider, Lenggries

Die Gemeinde Lenggries erhöht die Gebühren für Isarwelle und Naturfreibad. Entsprechende Beschlüsse hat der Gemeinderat kürzlich einstimmig gefällt. Als Gründe wurden gestiegene Energie- und Personalkosten genannt, die dazu geführt haben, dass das Defizit vor allem bei der Isarwelle hoch ist. Pro Jahr zahlt die Gemeinde 671 000 Euro für das Hallenbad drauf. Zuletzt sei eine Preisanpassung 2004 vorgenommen worden, sagte Kämmerer Michael Wenig. Seitdem habe es eine allgemeine Preissteigerung um 47 Prozent gegeben.

Die neuen Eintrittspreise gelten ab 2024 mit der Inbetriebnahme eines neuen Kassensystems, die voraussichtlich im Februar oder März erfolgen soll. Künftig zahlen Erwachsene für eineinhalb Stunden 5,50 Euro, zuvor waren es für eine Stunde vier Euro. Kinder und Jugendliche von sechs bis 16 Jahren zahlen 3,50 Euro. Zuvor war es ein Euro weniger, allerdings bereits ab fünf Jahren. Die Dreistundenkarte für Erwachsen kostet 7,50 und damit zwei Euro mehr als früher, Kinder zahlen statt drei Euro nun 4,50 Euro. Tageskarten gibt es nicht mehr. Diese seien nur sehr wenig nachgefragt worden, sagte Bürgermeister Stefan Klaffenbacher (FWG).

Die neue Familienkarte kostet 19,50 für drei Stunden

Neu ist eine Familienkarte für drei Stunden, die 19,50 Euro kostet. Auch eine Zehner-Bonuskarte für Kinder und Erwachsene wird eingeführt, die nur im Online-Shop erhältlich sei: "Zehn mal bezahlen, elf Eintritte", erklärte Wenig. Neu sind auch Gruppenkarten ab 15 Personen. "Wir wollen weiterhin sozial verträgliche Eintrittspreise", betonte Klaffenbacher. Nach fast 20 Jahren sei eine Anpassung aber dringend nötig. "Denn wir sollten versuchen, unser Defizit zu begrenzen."

Der Gemeinderat sah das ebenso. "Ich finde das vernünftig, weil ganz viele anderen Gemeinden ihre Bäder ersatzlos schließen", sagte Roman Haehl (Grüne). Wenn die neuen Gebühren zum Erhalt der Isarwelle beitragen könnten, sei das sinnvoll. Außerdem bekämen Inhaber der "Lenggrieser Kart'n" eine Ermäßigung, merkte Daniela Werner (Grüne) an. Fördermittel für die seit Jahren anstehende Sanierung der Isarwelle gebe es nach wie vor nicht, antwortete Klaffenbacher auf eine Frage von Elisabeth Ertl (CSU). Staatliche Zuschüsse würden nur im Schulschwimmbereich bewilligt. "Ohne ein Förderprogramm sehe ich derzeit keinen Weg für eine Sanierung", sagte Klaffenbacher.

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Beim Naturfreibad ist das Defizit deutlich geringer: Es liegt bei 77 000 Euro jährlich. Seit der letzten Preisanpassung im Jahr 2017 seien die allgemeinen Kosten um rund 20 Prozent gestiegen, sagte Wenig. Die Tageskarte für Erwachsenen erhöht sich ab der kommenden Saison von vier auf fünf Euro, für Kinder und Jugendliche von drei auf vier Euro. Ebenfalls jeweils um einen Euro teurer wird die Abendkarte ab 17 Uhr, die für Erwachsene künftig vier Euro, für Kinder 3,50 kostet. Die Familienkarte erhöht sich von elf auf 14 Euro. "Wir liegen im Vergleich zu anderen Bädern aber immer noch im mittleren Preisniveau", sagte Klaffenbacher.

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