Nach versemmelter Veranstaltung:Stunk in der "Lebendigen Altstadt"

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Licht aus: Eine Illumination von Alfred Fraas wie hier bei der 7. Kunstmeile kam diesmal nicht zustande. (Foto: Hartmut Pöstges)

Alfred Fraas tritt aus dem Wolfratshauser Verein LAW aus. Vorsitzender Ernst Gröbmair vermutet persönliche Verletztheit. Fehler mit der Kunstmeile räumt er aber ein.

Von Felicitas Amler, Wolfratshausen

"Fehlende Kommunikation", "Inkompetenz", "absolutistisch regiert": Der frühere CSU-Stadtrat Alfred Fraas ist mit Aplomb und gravierenden Vorwürfen aus dem Verein Lebendige Altstadt Wolfratshausen (LAW) ausgetreten. Dies hat er Anfang dieser Woche in einem Leserbrief an die SZ kundgetan. Fraas' Aufhänger ist die ziemlich schief angelaufene Kunstmeile, für die der LAW zuständig ist. Weder der feierliche Auftakt noch die Präsentation der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler hatten hier rechtzeitig geklappt.

Diesen Punkt räumt LAW-Vorsitzender Ernst Gröbmair auf Nachfrage der SZ auch ein. Die Fehler mit der 9. Kunstmeile seien "offensichtlich genug", sagt er. Persönlich zuständig war für die Organisation der Ausstellung, die sich im öffentlichen Raum und in Geschäften abspielt, seine Tochter Carmen Gröbmair-Jonas. Konsequenzen aus dem Malheur werde der Verein insofern ziehen, so Gröbmair, als das Team der 10. Kunstmeile "verbindlich größer" sein und alles "extrem straff" organisiert werden müsse.

Die Parkplatzbrücke

Die Frage, warum Alfred Fraas, der zu früheren Kunstmeilen Lichtinstallationen beigetragen hatte, nun so heftig reagiert, beantwortet der LAW-Vorsitzende mit einem Verdacht: "Ich vermute, weil ich seine Idee einer Parkplatzbrücke im LAW nicht verfolge." Fraas hatte vor sechs Jahren eine eigenwillige Lösung der seit langem diskutierten Wolfratshauser Parkplatzprobleme vorgeschlagen: eine Brücke mit Parkhaus über die Loisach, zwischen Andreasbrücke und Sebastianisteg, acht Halbgeschosse, also vier Stockwerke hoch, mit insgesamt 264 Parkplätzen.

Fraas habe im Übrigen, so Gröbmair, diesmal zur Kunstmeile eine Lichtinstallation beitragen wollen, die zwar "eine sehr, sehr gute Idee", aber nicht machbar gewesen sei. So, wie er vor zwei Jahren die Innenhof-Fassade des Geretsrieder Rathauses illuminiert hatte, hätte er nun drei Seiten des Wolfratshauser Rathaus-Innenhofs beleuchten wollen. Dies aber sei "absolut nicht durchführbar", sagt Gröbmair, weil dazu auf zwei Seiten abends alle Rollläden geschlossen werden und auf der dritten die Fenster mit Folien abgedeckt werden müssten. Zudem wäre auch der Stromverbrauch zu hoch, so der LAW-Vorsitzende. Fraas wiederum schrieb in seinem Leserbrief, der LAW habe auf seine Vorschläge nicht reagiert.

Hans-Werner Kuhlmann, Vorsitzender des Beirats des Vereins LAW, und jahrelang Organisator der Kunstmeile, möchte sich zu dem ganzen Ärger nicht äußern. Dem Beirat gehörte bisher auch Alfred Fraas an.

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