Aufstellungsversammlung:Florian Streibl wieder nominiert

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FW-Sprecher Florian Streibl aus Oberammergau. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Der Oberammergauer ist erneut zum Landtagskandidaten der Freien Wähler im Stimmkreis 111 gewählt worden.

Von Alexandra Vecchiato, Bad Heilbrunn

Die Freien Wähler (FW) im Stimmkreis 111 haben Florian Streibl erneut zum Landtagskandidaten gewählt. Der Oberammergauer erhielt bei der Aufstellungsversammlung in Bad Heilbrunn 100 Prozent der Stimmen. Ein ebensolches Ergebnis erzielte Konrad Specker. Der Heilbrunner tritt erneut für den Bezirkstag als FW-Kandidat an.

Als Florian Streibl zum ersten Mal als Landtagskandidat für den Stimmkreis 111 nominiert wurde, war das Bild noch ein anderes. Gut besucht war damals das Café Waldrast. Freie Wähler (FW) aus den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen - beide bilden den Stimmkreis 111 - waren gekommen, um Streibl zu unterstützen. Im Herbst 2023 wird wieder ein neuer Landtag gewählt. Der Oberammergauer stellt sich erneut der Herausforderung. Die Aufstellungsversammlung der FW im Stimmkreis 111 am Mittwoch wurde allerdings nur bedingt ein Déjà-vu für den Landtagsabgeordneten. Nur acht stimmberechtigte Mitglieder waren nach Bad Heilbrunn gekommen - alle aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Vom Nachbarlandkreis kam keiner zur Nominierung. Er stelle sich sehr gerne zur Verfügung, sagte Streibl. Er wolle sich für die Landkreise, die er vertrete, einsetzen und Dinge mitanschieben.

Vor seiner erneuten Wahl zum Landtagskandidaten berichtete Streibl, der Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler ist, von der Zusammenarbeit seiner Partei mit der CSU. Die sei nicht immer leicht, aber man habe 90 Prozent der Inhalte des Koalitionsvertrages umsetzen können. "Die CSU ist dabei ,Team Vorsicht', wir sind da eher liberaler", berichtete er. Es habe seit der letzten Wahl 2018 einige Härte- und Stresstests gegeben. Etwa 2019 das Volksbegehren zum Artenschutz, das bei den Landwirten in den Fraktionen wenig Begeisterung hervorrief. Nur ein Jahr später überrollte die Corona-Pandemie das Land. Er sei anfangs naiv gewesen, erzählte Streibl, da er der Meinung war, nach dem ersten Lockdown werde Ruhe einkehren. Doch nach Ostern 2020 war noch keine Entspannung in Sicht, auch nicht nach Pfingsten. Wegen der Maßnahmen gegen die Pandemie habe es "kräftig zwischen uns geknirscht", so Streibl. CSU und FW seien sich nicht immer einig gewesen, wie man dieser Herausforderung begegnen sollte. Öfters habe es zwischen Landtag und Regierung eine "Bruchlinie" gegeben. "Aber wir haben einen moderaten Weg gefunden", sagte Streibl. 13 Millarden Euro stellten Bund und Freistaat Betroffenen wie Gastronomiebetrieben zur Verfügung. Die Mittel seien "höchst gerechtfertigt", immerhin seien die Lockdowns staatlich bedingt gewesen.

Anders ist das bei den Auswirkungen des Ukraine-Krieges. Weder Energiekrise noch Inflation stünden im Koalitionsvertrag, sagte Streibl. "Es wird noch einiges auf uns zukommen." Man müsse Wege finden, die Kostenlawine aufzuhalten. Insgesamt gesehen habe sich die Koalition mit der CSU bewährt. "Wir Freie Wähler sind an ihr gewachsen", betonte der Oberammergauer. Ein anderer Partner als die Christsozialen komme auch nicht infrage, weil man sowohl mit SPD als auch mit den Grünen stets "Berlin" mit am Tisch sitzen hätte. Des Weiteren verwies Streibl auf die Erfolge seiner Partei wie etwa das Transparenzgesetz. Endlich habe man die CSU weichgeklopft, Grund- und Hauptschullehrer künftig nach A 13 zu bezahlen. Allerdings reiche es nicht, wie der bayerische Ministerpräsident Markus Söder verkündet hatte, dies nach der nächsten Landtagswahl umzusetzen. "Die Pflöcke müssen schon jetzt eingeschlagen werden", betonte Streibl.

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