Erinnerungsort Badehaus:Wanderausstellung kehrt zurück

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Zur Ausstellungseröffnung im Jahr 2007 war auch die ehemalige Schülerin Bettina Cohn gekommen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die mit dem Tassilo-Kulturpreis der SZ ausgezeichnete Dokumentation "Wir lebten in einer Oase des Friedens ..." ist zum Jubiläum in Waldram zu sehen.

Die Wanderausstellung "Wir lebten in einer Oase des Friedens ..." wird am Internationalen Frauentag am Freitag, 8. März, um 18 Uhr im Erinnerungsort Badehaus in Wolfratshausen-Waldram eröffnet. Mit der mittlerweile 50. Station kehrt die Ausstellung nun zum Jubiläum nach Wolfratshausen zurück. Die Vernissage ist eine Kooperation des Historischen Vereins Wolfratshausen mit dem Erinnerungsort Badehaus. Sie wird von einem Ensemble der Musikschule Wolfratshausen begleitet.

Vor mehr als 20 Jahren wurde die Ausstellung in einer Kooperation von Mitgliedern des Historischen Vereins Wolfratshausen und der evangelischen Kirchengemeinde erdacht und erarbeitet. Erstmalig vorgestellt wurde sie in der Aula der Schule am Hammerschmiedweg, danach tourte sie in 48 Stationen durch ganz Deutschland. 2008 wurde sie mit dem Tassilo-Kulturpreis der Süddeutschen Zeitung ausgezeichnet.

"Wir lebten in einer Oase des Friedens ..." beschäftigt sich mit der Geschichte der ehemaligen jüdischen Mädchenschule, die in Wolfratshausen von 1926 bis 1938 bestand. Diese Haushaltungsschule habe sich in der NS-Zeit zu einem Zufluchtsort für jüdische Mädchen aus dem ganzen Deutschen Reich entwickelt, so schreibt es der Erinnerungsort Badehaus auf seiner Homepage. Dort hätten die Mädchen Schutz vor Ausgrenzung und Anfeindung gesucht oder sich auf ihre Ausreise vorbereiten müssen. Die Schule hatte bis zur Pogromnacht am 9. November 1938 Bestand, in dieser Nacht wurden alle Schülerinnen und Lehrerinnen vertrieben.

Im Mittelpunkt der Vernissage am Internationalen Frauentag steht ein Filmdokument, in welchem ehemalige Bewohnerinnen der Mädchenschule von ihren Erfahrungen in Wolfratshausen berichten. "Mit viel Humor und Selbstironie erzählen die Frauen, wie es so war, das Handwerkszeug für ein Frauenleben auf dem Land - denn das war der Zweck der Schule - zu lernen", schrieb die Süddeutsche Zeitung über das Filmdokument bei der erstmaligen Vorstellung am 26. April 2007.

Der Eintritt zur Vernissage kostet 12 Euro. Um Anmeldung per Mail an info@erinnerungsort-badehaus.de wird gebeten. Die Ausstellung ist im Anschluss noch bis 22. September zu besuchen.

https://erinnerungsort-badehaus.de/

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