Kooperation zwischen Kliniken:OP-Roboter gegen Endometriose

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Das Krankenhaus Agatharied und die Asklepios Stadtklinik Bad Tölz behandeln in einem gemeinsamen Zentrum Endometriose-Patientinnen.

Das Krankenhaus Agatharied und die Asklepios-Stadtklinik Bad Tölz bauen ihre medizinische Zusammenarbeit aus. Im Rahmen des Endometriose-Zentrums werden gynäkologisch-urologische Patientinnen landkreis-, klinik- und trägerübergreifend gemeinsam von den Teams der Gynäkologie des Krankenhauses Agatharied und der Abteilung für Urologie der Tölzer Asklepios-Klinik operiert und versorgt.

Endometriose ist eine gutartige, aber oft chronische Erkrankung bei Frauen. Außerhalb der Gebärmutter bildet sich Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), vor allem im Unterleib. "Das führt zu Menstruationsbeschwerden sowie Rückenschmerzen während oder nach der Periode sowie zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr", erklärt Stefan Rimbach, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Agatharied und Leiter des dortigen Endometriose-Zentrums. Im Extremfall können Zysten an den Eierstöcken entstehen. Betroffen sind etwa fünf bis 15 Prozent aller Frauen. Meist tritt die Erkrankung erst in der Pubertät auf, bestehen kann sie bis zu den Wechseljahren, selten auch darüber hinaus. Bringt eine medikamentöse Therapie nicht den gewünschten Erfolg, kann eine Operation Abhilfe schaffen. Dabei werden die Endometriose-Herde entfernt oder verödet.

Seit Juli 2017 ist das OP-Robotersystem "da Vinci" in der Urologie in Bad Tölz im Einsatz, mehr als 900 Operationen wurden mit dem Roboter bereits vorgenommen. Mit dem "da Vinci X"-Operationssystem hat die Klinik nun die nächste Generation des OP-Roboters erhalten. Bei manchen Patientinnen ist neben dem Endometriose-Eingriff ein weiterer Eingriff zur Wiederherstellung der ableitenden Harnwege notwendig. Normalerweise sind dafür zwei verschiedene Eingriffe erforderlich, die in vielen anderen Kliniken offen durchgeführt werden. Mit dem OP-Roboter können die Endometriose-Herde der Patientinnen in einer gemeinsamen Operation minimalinvasiv entfernt und im Anschluss der Harnleiter wieder in die Blase eingepflanzt werden.

Das Endometriose-Zentrum am Krankenhaus Agatharied besteht bereits seit März 2020 und wurde von der Stiftung Endometriose-Forschung, der Europäischen Endometriose Liga und der Endometriose-Vereinigung Deutschland mit einem gemeinsamen Zertifikat für seine hohe Versorgungsqualität ausgezeichnet. Die Urologie der Asklepios-Stadtklinik ist seither Kooperationspartner. "Unsere Zusammenarbeit hat sich bewährt. Die Patienten sind anschließend schneller wieder fit und benötigen weniger Schmerzmittel", sagt Rimbach.

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