Kommunalwahl in Bad Tölz-Wolfratshausen:Liste mit Kompass

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Mit einer ausgewogenen Kandidatenmischung will die CSU im Frühjahr 2020 wieder die stärkste Fraktion im Kreistag stellen. Laut dem Kreisvorsitzenden ist das angesichts des "grünen Hypes" keine leichte Aufgabe

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Die CSU möchte die stärkste Fraktion im Kreistag bleiben. Das ist das erklärte Ziel des Kreisvorsitzenden Thomas Holz. Damit dies bei der Kommunalwahl 2020 gelingt, haben die Christsozialen am Montag ihre Kandidaten für die Kreistagsliste gewählt. Von den 103 abgegebenen Stimmen war nur eine ungültig. Angeführt wird die Liste von Landratskandidat Anton Demmel aus Königsdorf.

In den kommenden vier Monaten werde es die große Aufgabe für die Kreis-CSU sein, als stärkste Fraktion aus der Kommunalwahl hervorzugehen, sagte Kreisvorsitzender Holz. "Dass wir das tatsächlich bleiben, das ist gerade bei dem grünen Hype, den wir aktuell erleben, sicherlich keine Selbstverständlichkeit." Vor diesem Hintergrund habe er intensiv daran gearbeitet, eine attraktive Liste für die Wähler auszustellen. Dabei habe er vieles berücksichtigen müssen und es sicherlich nicht jedem recht machen können, räumte Holz ein. "Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler - also die Liste muss den Wählern gefallen und nicht uns", sagte der Kreisvorsitzende.

Sabine Lorenz kandidiert auf Platz drei. Sie ist eine von 22 Frauen auf der CSU-Liste. JU-Chef Josef Rohrmoser soll die jüngeren Wähler gewinnen. Fotos: Hartmut Pöstges (Foto: Hartmut Pöstges)

Schon die begrenzte Anzahl der Listenplätze stellt laut Holz eine Einschränkung dar. Mehr als 80 Kandidatinnen wurden für die 60 Plätze gemeldet. "Automatisch können daher 20 gar nicht berücksichtigt werden." Auch sollten die Aspiranten nach ihrem Bekanntheitsgrad, ihren Funktionen und Ehrenämtern zusammengesetzt werden. Junge Wähler müssten genauso angesprochen werden wie Wählerinnen. Mit 22 Frauen auf der Liste hofft die Kreis-CSU bei letzteren punkten zu können. Das seien neun Kandidatinnen mehr als 2008 und 2014, sagte Holz. Die Junge Union habe von sich aus vorgeschlagen, den vierten Listenplatz und alle weiteren Plätze, die auf die Ziffer 4 enden, besetzen zu wollen. Ebenfalls Berücksichtigung fanden im "vorderen Block" die Kandidaten aus den drei Städten, "da dort ja auch das größte Wählerpotenzial lebt". Und auch die Ausgewogenheit zwischen Aspiranten aus dem Norden und aus dem Süden finde sich auf der Liste wieder. Holz erinnerte an die Wahl vor sechs Jahren, als Franz Wirtensohn von Listenplatz 60 aus in den Kreistag gewählt wurde, während der JU-Kreisvorsitzende Benedikt Hundegger auf Platz 3 nicht in das Gremium einzog. Dies beweise, dass der Listenplatz nicht allein aussagekräftig sei, was auch an der Briefwahl liegen mag, sagte Holz: Zu Hause habe der Wähler mehr Zeit, sich mit den Kandidaten einzeln zu befassen.

(Foto: oh)

"Es ist quasi für jeden Wähler etwas dabei: jung und erfahren, Handwerker und Akademiker, Frauen und Männer, gestandene Kommunalpolitiker und frische Kandidaten", betonte Holz. Abschließend erklärte er: "Die CSU ist nicht nur die stärkste und treibende politische Kraft im Landkreis, sie ist auch die Partei, die einen Kompass hat. Wer das Kreuz auf der CSU-Liste macht, weiß, was er bekommt."

Landratskandidat Anton Demmel dankte in seinem Wortbeitrag allen, die sich für das Ehrenamt zur Verfügung stellen wollen. In Anlehnung an das Wurm-Angler-Bild, das Thomas Holz verwendete, meinte Demmel: "Da haben wir einen schönen Wurm zusammengebracht."

Die Top-Kandidaten der CSU für die Kreistagswahl 2020: 1. Anton Demmel; 2. Martin Bachhuber; 3. Sabine Lorenz; 4. Josef Rohrmoser; 5. Thomas Holz; 6. Christine Rinner; 7. Michael Müller; 8. Günther Eibl; 9. Ingo Mehner; 10. Lydia Hofherr; 11. Michael Häsch; 12. Werner Weindl; 13. Thomas Gründl; 14. Stephanie Deimhard; 15. Susanne Thomas; 16.Stefan Fadinger; 17. René Mühlberger; 18. Birgitta Opitz; 19. Peter Plößl; 20. Karl Murböck

© SZ vom 20.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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