Reden wir über:Iffeldorf in der Carnegie Hall

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"Der Raum ist wunderschön, und die Akustik ist ein Erlebnis", sagt Andrea Fessmann über die Carnegie Hall. (Foto: IMAGO/Michael Violago/IMAGO/Xinhua)

Andrea Fessmann über ein internationales Konzert mit dem Klangkunst-Chor in New York.

Von Paul Schäufele, Iffeldorf/New York

Der Iffeldorfer Klangkunst-Chor hat vor wenigen Tagen bei einem Konzert in New Yorks berühmter Carnegie Hall gesungen. Ein Veranstalter war online auf die Carmina-Burana-Aufführung des Chors unter seiner Leiterin Andrea Fessmann aufmerksam geworden und hatte den Chor eingeladen. Die Corona-Pandemie hatte das Konzert zunächst verhindert, das wurde nun nachgeholt: Unter den 195 international ausgewählten Sängerinnen und Sängern waren knapp dreißig aus Iffeldorf dabei.

Andrea Fessmann, Chorgründerin, Sängerin, Dirigentin und Musiklehrerin aus Iffeldorf. (Foto: Harry Wolfsbauer)

SZ: Frau Fessmann, haben Sie und der Chor im Flugzeug "O Fortuna" angestimmt?

Andrea Fessmann: (lacht) Nein, wir sind nicht alle gemeinsam angereist. Außerdem stand ja auch nicht Orff auf dem Programm, sondern Karl Jenkins' Friedensmesse "The Armed Man".

Wie hat es sich angefühlt, dort zu singen?

Also, am schönsten war, da zu sein und zu hören. Allein der Moment, zu wissen, hier waren alle Berühmten der Musikgeschichte, nicht nur aus dem Klassik-Bereich. Der Raum ist wunderschön, und die Akustik ist ein Erlebnis. Das war schon sehr berührend.

Und wie war das Konzert?

Ja, also ich muss ehrlich sagen, ich hätte den Chor so nicht auf die Bühne gelassen. Ich hätte mir mehr Emotionalität gewünscht, mehr Intonation, mehr Feinheit, ich hätte das anders gemacht. Wir haben ein so hohes Niveau hier, wir brauchen uns nicht zu verstecken. Auch die Friedensbotschaft stand nicht so im Vordergrund, was ich schade fand. Aber es ging ja um Sir Karl Jenkins' 80. Geburtstag.

Sie bleiben den Osterseen also treu?

Ja, unbedingt! Aber das internationale Erlebnis war schön. Wir haben uns eine kleine Kooperation ausgedacht mit einem Jugendchor aus San Diego, der würde dann herkommen. Und ich habe ja schon eine Idee: Warum nicht einfach selbst die Carnegie Hall mieten und die Carmina Burana dort aufführen? Wir wären dann selbst der Veranstalter. Man muss Visionen haben und die Dinge dann auch in die Hand nehmen. Also vielleicht zu Pfingsten 2026 - der Iffeldorfer Chor in Dirndl und Lederhosen in Carnegie Hall, New York.

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