Schulpolitik:Sofortmaßnahme gegen Raumnot

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Platz für eine Erweiterung gebe es am Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium genug, sagt René Beysel, Hauptamtsleiter im Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Mit der Rückkehr zum G 9 werden am Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium zusätzliche Klassenräume gebraucht. Der Landkreis reagiert.

Von Alexandra Vecchiato, Icking

Die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium stellt die Bildungseinrichtungen im Landkreis vor Probleme. Im vergangenen Jahr hatte das Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium in Icking als erste weiterführende Schule in Bad Tölz-Wolfratshausen gemeldet, dass mehr Klassenräume benötigt werden. Im Schul- und Bauausschuss des Kreistags stellte Hauptamtsleiter René Beysel nun eine erste Lösung des Platzproblems vor. Zwei zusätzliche Klassenzimmer können im Erdgeschoss des Schulhauses geschaffen werden. Die Offene Ganztagsschule zieht in den Bereich der Hausmeisterwerkstatt um. Die Baumaßnahmen, die gut 260 000 Euro kosten sollen, sollen rechtzeitig zum Schuljahr 2024/2025 fertig sein.

2011 fassten die Kreisräte den Beschluss zur Erweiterung des Ickinger Gymnasiums. Er ging noch vom G 8 aus. Mit 26 Klassenzimmern war das Raumprogramm erfüllt. Jedoch mit der Wiedereinführung des G 9 werden in den nächsten Jahren etwa 100 neue Schülerinnen und Schüler am Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium erwartet. Allerdings hätten die Einschreibungen "erfreulicherweise unter den Erwartungen" gelegen, so Beysel. In Icking müssen vier Klassen in der fünften Jahrgangsstufe gebildet werden. Sogenannte schülerlenkende Maßnahmen, wie sie mit den Gymnasien Icking und Geretsried diskutiert wurden, seien für das nächste Schuljahr nicht erforderlich.

Sofortmaßnahme behebt Platznot

Beysel schlug - in Absprache mit der Schulleitung in Icking - ein zweistufiges Vorgehen vor: Aus der Analyse der vorliegenden schulaufsichtlichen Genehmigung gehe hervor, dass die Flächenbereiche für den "Arbeitstechnischen Bereich und Aufenthaltsbereich" am Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium überproportional groß für ein Gymnasium mit 26 Klassen sei, erklärte er dem Ausschuss. Zu dieser Raumgruppe gehören unter anderem Pausenhallen, Theatersaal, Hausmeisterwerkstatt und Lagerräume. Bei der näheren Betrachtung all dieser Flächen sei die Wahl auf die mit 228 Quadratmetern "sehr großzügige Hausmeisterwerkstatt" samt Lager gefallen. Mit diesem Areal und den zwei neuen Klassenräumen könne der Platzbedarf für das G 9 erfüllt werden.

Als zweiten Schritt schlug Beysel vor, aus der Schulbedarfsplanung weitere bauliche Maßnahmen abzuleiten. Die Studie in Gänze - ein Zwischenbericht war bereits im vergangenen Jahr vorgelegt worden - hofft der Hauptamtsleiter in der nächsten Sitzung des Schul- und Bauausschusses vorlegen zu können. Dann könne man abschätzen, ob das Ickinger Gymnasium ausgebaut werden müsse und wie groß. "Mit der Sofortmaßnahme haben wir uns ausreichend Zeit verschafft, die weiteren Schritte zu überlegen." Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) stimmte dem zu. "Wir werden die Schülerzahlen abwarten", sagte er. Der Forderung, der Landkreis müsse ein viertes Gymnasium bauen, erteilte Niedermaier eine klare Absage. "Das kann der Kreis nicht stemmen."

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