Grenzkontrollen wegen Pandemie:"Schwierige Lage in Hinterriß"

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Tiroler Enklave erneut besonders von Reisebeschränkung betroffen.

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Mal schnell zum Tanken über die Grenze nach Tirol, das geht seit Sonntag nicht mehr. Erstmals hat die Bundesregierung direkte Nachbarregionen als "Virusvarianten-Gebiete" eingestuft, weil dort insbesondere die südafrikanische Corona-Mutation grassiert - mit scharfen Einreisebeschränkungen in der Folge. Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen gibt es allerdings eine Sondersituation: Hier grenzt auch die Tiroler Enklave Hinterriß an, die keinen direkten Weg in die eigene Gemeinde Vomp oder generell nach Österreich hat außer über bayerischen Boden. Bereits bei den Grenzkontrollen, wie es sie im Frühjahr 2020 gegeben hatte, hat das zu großen Problemen für die Bewohner geführt.

Auch dieses Mal sind - trotz Ausnahmeregelungen - Fragen zum Prozedere noch ungeklärt. "Die Kontrollen der Grenzen obliegt der Bundespolizei. Die genaue Ausgestaltung der Maßnahmen ist noch abzuwarten", heißt es auf Nachfrage aus dem Landratsamt. Absprachen mit der Tiroler Nachbarkommune gebe es nicht, ließ die Kreisbehörde am Freitag wissen. Aber: "Die schwierige Situation in Hinterriß, insbesondere für die Berufspendler in den Landkreis, ist dem Landratsamt bekannt." Landrat Josef Niedermaier (FW) habe dies auch bei den politischen Entscheidungsträgern auf Landesebene angemerkt und um eine Lösung gebeten. Nach Kenntnis der Kreisbehörde sind zwei Einwohnerinnen von Hinterriß betroffen, die täglich in den Landkreis zur Arbeit pendelten. "Das Landratsamt wird mit den beiden Betroffenen im Kontakt stehen, um die Lage zu klären. Wir müssen aber noch abwarten, wie genau die rechtlichen Regelungen sein werden."

Wie die Grenzkontrollen am Übergang Kaiserwacht respektive in Vorderriß ablaufen, dazu konnte die Kreisbehörde am Wochenende nichts sagen. Zur Frage, ob speziell nach der südafrikanischen Variante getestet werde, hieß es nur: "Die Überprüfung erfolgt verdachtsabhängig."

© SZ vom 15.02.2021 / cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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