Landeskriminalamt ermittelt:23-Jähriger bei Polizeieinsatz angeschossen

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Bei dem Polizeieinsatz in der Geretsrieder Sudetenstraße sind momentan noch viele Fragen offen. (Foto: Rene Ruprecht/dpa)

Der mit einem Messer bewaffnete Mann soll in einer Geretsrieder Wohnung randaliert und ein Feuer gelegt haben.

Bei einem größeren Polizeieinsatz in der Geretsrieder Sudetenstraße hat in der Nacht zum Montag ein Polizist von seiner Schusswaffe Gebrauch gemacht und einen 23-Jährigen verletzt. Dieser soll zuvor in einer Wohnung randaliert und ein Feuer gelegt haben. Der Tatverdächtige sei mit "mittelschweren Verletzungen" in eine Klinik gebracht worden, erklärt Andreas Huber, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd, auf Anfrage. Das bayerische Landeskriminalamt führt nun die "Untersuchungen zum polizeilichen Schusswaffengebrauch", die Kriminalpolizei Weilheim ermittelt.

Kurz nach 22 Uhr, so Huber, sei bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd ein Notruf eingegangen, weil ein junger Mann mit einem Messer bewaffnet in einer Wohnung in der Sudetenstraße randalierte. Beim Eintreffen der ersten Streifenbesatzungen habe sich der 23-jährige Tatverdächtige alleine in der Wohnung befunden und sich "gegenüber den eingesetzten Beamten äußerst unkooperativ" verhalten. Dann sei in der Wohnung ein Feuer ausgebrochen, "welches nach anzunehmender Wahrscheinlichkeit von dem Tatverdächtigen verursacht wurde". Aufgrund der akuten Gefahr für die weiteren Bewohner des Mehrfamilienhauses hätten sich die Einsatzkräfte Zutritt zur Wohnung verschaffen müssen. Zu Details will Huber sich derzeit nicht äußern; stattdessen zitiert er aus seinem eigenen Bericht: "Im Zusammenhang mit der Betretung kam es zu einem polizeilichen Schusswaffengebrauch gegen den 23-jährigen Tatverdächtigen."

Dieser sei nach einer sofortigen medizinischen Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht worden. Die Beamten und die Bewohner des Mehrfamilienhauses blieben unverletzt. Auch der Brand konnte laut Huber rasch unter Kontrolle gebracht werden. Dennoch mussten die Bewohner wegen der Rauchbelastung vorübergehend in Notunterkünften untergebracht werden.

Die Untersuchungen zum polizeilichen Schusswaffengebrauch leitet die Staatsanwaltschaft München II. Die Kriminalpolizeiinspektion Weilheim ermittelt wegen des Verdachts auf besonders schwere Brandstiftung. Derzeit sei es noch "viel zu früh", um über Details des Tathergangs zu sprechen, sagt Huber. Außer Frage stehe jedoch, dass ein Messer, wenn es als Stichwaffe benutzt werde, "eine gefährliche, eine tödliche Waffe" sei. Daher gelte für Beamte in dem Moment, in dem ein Messer ins Spiel komme, die "höchste Alarmbereitschaft".

© SZ vom 07.01.2020 / stsw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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