Geretsried verabschiedet den städtischen Etat:Ein Haushalt für Kinder und Jugend

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Kindertagesstätten und damit Plätze gibt es in der Stadt Freising genügend - aber die Erzieherinnen und Erzieher, um die Kinder zu betreuen, fehlen. (Foto: Monika Skolimowska/dpa)

Bürgermeister Michael Müller und CSU-Sprecher Meinl heben die Zukunftsfähigkeit der Stadt hervor.

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die Zahlen sind dieselben geblieben, der Tenor auch: Wie schon eine Woche zuvor im Finanzausschuss hat Bürgermeister Michael Müller (CSU) am Dienstag im Stadtrat den Geretsrieder Haushalt 2024 unter die Überschrift gestellt: "Kindergärten und Schulen haben Vorrang". Die drei größten Projekte der nächsten Jahre seien die neue Kindertagesstätte an der Johann-Sebastian-Bach-Straße, die Sanierung der Mittelschule und die Aufstockung der Mittagsbetreuung der Grundschule am Isardamm.

Allein im laufenden Jahr investiert Geretsried in Baumaßnahmen rund 18 Millionen Euro. Eine Zahl, mit der CSU-Sprecher Gerhard Meinl spielte: Die Stadt rechne auf der Einnahmen-Seite mit 18 Millionen Euro Gewerbesteuer und 18 Millionen Euro Einkommensteueranteil, auf der Ausgaben-Seite mit 18 Millionen Euro Kreisumlage. Und genau denselben Betrag, 18 Millionen Euro, gebe sie für die Jugend aus: "Das macht unsere Kommune zukunftsfähig."

Heiko Hawla (Freie Wähler) betonte, dass keine Vereinsförderung gekürzt worden sei, und hob die Ausgaben für Familie, Kultur und Jugend hervor. SPD-Sprecher Hans Hopfner sagte, der Ergebnishaushalt habe "ein Volumen von weit über 60 Millionen Euro". Es seien so viele Pflichtaufgaben im Bereich Schulen und Kinderbetreuung zu leisten, dass "für Wünsch-dir-was nicht viel übrig bleibt". Doch immerhin seien freiwillige Leistungen in Höhe von je 500 000 Euro für die Musikschule und den Trägerverein Jugend- und Sozialarbeit sowie 250 000 Euro für den Eissport vorgesehen.

Dem Sprecher der Geretsrieder Liste (GL), Volker Reeh, fehlt im Haushalt "die zukünftige Ausrichtung des alten Hallenbads", und er monierte, dass zurzeit wenig für Senioren ausgegeben werde. Seinen Antrag auf zwei zusätzliche Stellen im Bauhof "vorrangig für Personen mit Handicap" zog Reeh zurück. Denn der Bürgermeister wies darauf hin, dass bereits fünf neue Stellen im Bauhof vorgesehen seien, und schlug vor, wegen der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung mit Sozialträgern in Kontakt zu treten, um sie "für solche Projekte anzudocken". Damit zeigte sich Reeh einverstanden: "Das ist genau mein Anliegen."

Für die Grünen erklärte Peter Curtius, diese seien "nicht mit allem zufrieden", erklärte aber mit keinem Wort, was er meinte.

Der Haushalt wurde bei zwei Gegenstimmen (Edmund Häner, FDP, und Elmar Immertreu, GL) verabschiedet.

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