Geretsried:Mehr Struktur in der Graslitzer Straße

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Die Graslitzer Straße, hier zwischen Stadtmuseums (links) und Caritas, soll umgebaut werden. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Der Bauausschuss des Stadtrats beschließt Verbesserungen für Fußgänger, will aber nicht auf Parkplätze verzichten.

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die Machbarkeitsstudie der Stadt Geretsried für die Graslitzer Straße hat ein klares Ergebnis: Ein durchgehend ausreichend breiter Gehweg sei machbar, so das beauftragte Ingenieurbüro Johannes Voit - allerdings unter Preisgabe der Parkplätze. Für den Bauausschuss des Stadtrats war damit am Dienstag der Beschluss ebenso klar. Das Gremium entschied sich für Voits Planungsvariante I - mit Parkplätzen.

Wer die Graslitzer Straße, die vom Kirchplatz zum Rathaus führt, öfters befährt, kennt das Problem: Ab der Abzweigung des Geltinger Wegs müssen sich Autos meist mühsam durchschlängeln, da allenthalben Wagen parken, was die Straße für einen flüssigen Begegnungsverkehr zu schmal macht. Fast immer weicht man dann notgedrungen ein Stückchen auf den Gehweg aus, denn dieser ist ohne erhöhte Kante leicht überfahrbar. Für Fußgänger ist das freilich keine sichere Situation. Der Stadtrat hatte daher in einer Sondersitzung im vergangenen November eine Neuordnung des Verkehrs beschlossen. Die Maßgaben: weiterhin Zweirichtungsverkehr, Schaffung von Ausweichbuchten, Markierung von Parkplätzen, Anlage eines Gehwegs bis zum Kindergarten. Denn der Gehweg reicht vom Rathaus nur bis zum Stadtmuseum, fehlt dann vor dem Caritaszentrum samt Kindergarten und beginnt erst danach wieder.

Die Gehwegbreite von zwei Metern ist ein Kompromiss

Das soll sich nun ändern. Mit seiner Variante I sorgt hat der Ickinger Planer Voit dafür, dass der Gehweg durchgezogen werden kann, zusätzlich wenigstens ein paar Grüninseln entstehen und Parkplätze erhalten bleiben. Sein Ziel sei es gewesen, so sagte er, "Struktur reinzubekommen und ein bisschen Grün reinzubringen". Der optimale Gehweg kann es allerdings mit einer Breite von zwei Metern nicht werden. Doch die 2,5-Meter-Variante, die auch genügend Platz für Kinderwagen oder Rollatoren böte, wurde von allen abgelehnt, als sie erfuhren, dass dann keine Parkplätze mehr übrigblieben.

Sabine Gus-Mayer (CSU) wies darauf hin, dass die Parkplätze direkt vor der Caritas allein für deren Mitarbeitende nötig seien. Und Patrik Kohlert schlug mit Blick auf die Eltern, die ihre Kinder zum Kindergarten fahren, vor, Kurzparkplätze für den Hol-und-Bring-Verkehr zu schaffen. Bürgermeister Michael Müller (CSU) nahm dies als Anregung auf. Über derartige verkehrsrechtliche Anordnungen muss kein Stadtratsgremium befinden; darüber kann der Bürgermeister allein entscheiden.

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